Bei Rot abbiegen soll auch für Autos erlaubt sein
Was Velofahrer bald dürfen, wünschen sich zwei SVP-Nationalräte für alle Fahrzeuge: An roten Ampeln vorbeifahren. Gegner sorgen sich um die Fussgänger.
Das Astra plant, Velofahrern das Rechtsabbiegen zu erlauben. «Wenn sich das Modell in der Praxis bewährt, sollten auch Autofahrer davon profitieren», sagt nun SVP-Nationalrat Walter Wobmann, wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt.
«Es darf nicht sein, dass Rechtsabbiegen bei Rot nur Velofahrern gestattet ist.» Die Regel müsse in einem ersten Schritt für alle Zweiradfahrzeuge gelten, fordert der Politiker. Bevor die Regel für Autos umgesetzt wird, schwebt Wobmann ein Pilotversuch vor.
«Man muss sich daran gewöhnen»
In den USA kennen die meisten Staaten das Prinzip des «turn on red». Alle Verkehrsteilnehmer dürfen nach einem Stopp nach rechts abbiegen, auch wenn die Ampel auf Rot steht.
«Man muss sich erst daran gewöhnen, aber dann funktioniert es gut», sagt Wobmanns Parteikollege Ulrich Giezendanner der «Schweiz am Wochenende». Dennoch findet er, dass es bei der Umsetzung der Regel für Lastwagen Abklärungen brauche. Denn: «Im toten Winkel ist ein Velofahrer für den Lastwagenführer nicht zu sehen.»
Verkehrsexpertin findet Idee gut
Monica Menéndez, Verkehrsexpertin der ETH Zürich, unterstützt die bürgerlichen Politiker. Das Rechtsabbiegen bei Rot sei grundsätzlich eine gute Idee. Der Verkehr könne dadurch flüssiger werden. Bei unübersichtlichen Kreuzungen allerdings könne es gefährlich sein.
Die Gegner des Modells orten die grösste Gefahr auf dem Fussgängerstreifen. Während die Autos Rot haben, stehen die Ampeln für die Fussgänger in der Regel auf Grün. Dürfen Autofahrer dann doch fahren, erhöhe sich das Unfallrisiko.
Bislang keine Unfälle in Basel
In Basel gibt es bereits einen Testversuch für Velofahrer. Dieser wird nach nach zwei Jahren positiv bewertet, wie die Zeitung schreibt: Die Velofahrer machten vom neuen Vorrecht rege Gebrauch, registrierte Unfälle habe es bislang keine gegeben.
Bereits 2006 gab es einen parlamentarischen Vorstoss. Trotz breiter Unterstützung durch viele bürgerliche Parlamentarier scheiterte dieser.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch