
schweiz
Die Spesenexzesse der Armeespitze
Schweizer Generäle liessen ihre Frauen per Heli zum Golfen fliegen. Weil es kein Spesenreglement gab, bleiben die Ausschweifungen folgenlos.
Philippe Rebord hat sich für die Spesenexzesse der Armeespitze entschuldigt. Diese Kultur sei nicht mehr zeitgemäss.
Er habe nicht genügend Abstand gehabt: Armeechef Philippe Rebord über die Spesenkultur beim Militär.
(Bild: Keystone Peter Klaunzer)
Armeechef Philippe Rebord hat sich für die überbordenden Spesenausgaben der Armeespitze entschuldigt. In der «Samstagsrundschau» von Radio SRF räumte er moralische Fehler ein.
Diese Kultur habe in der Armee seit Jahren existiert, und die externe Wirkung sei zu wenig hinterfragt worden, sagte Rebord weiter. «Strafrechtlich und disziplinarisch kann man uns nichts vorwerfen, aber moralisch schon», sagte Rebord. In der Armee hätten Traditionen und Bräuche vorgeherrscht, die nicht mehr zeitgemäss gewesen seien.
«Aus heutiger Sicht komme ich selbstkritisch zum Schluss, dass bei uns in der Armeespitze moralische Fehler gemacht wurden», sagte der Armeechef weiter. Das müsse er zugeben. Er habe selber nicht genügend Abstand gehabt: «Ich möchte mich bei allen Menschen in der Schweiz entschuldigen, die zurecht erwarten, dass wir mit Steuergeldern sorgsam umgehen», sagte Rebord.
Jetzt sei ein Kulturwandel notwendig. Guy Parmelin, Chef des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) habe dieses Umdenken bereits angeordnet. Er werde selber alles daran setzen, dass das neue Spesenreglement einen Kulturwandel auslösen werde.
ij/sda
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