80 Franken Krankenkassenprämie? Das gibts – aber nicht für alle
Seit Jahren steigen in der Schweiz die Prämien. Doch nicht für alle: Ausländische Studenten zahlen nur 80 Franken pro Monat – und das bei einer Niedrigst-Franchise.

Davon können viele Allgemeinversicherte nur träumen: Die ganze Behandlungspalette – vom Chiropraktiker und Ernährungsberater bis zum Ergotherapeuten – für bloss 80 Franken Prämie im Monat. Und, mehr noch, die Franchise beläuft sich nicht auf den Maximalbetrag von 2500 Franken. Gerade mal 100 Franken beträgt der jährliche Selbstbehalt, und man muss nicht einmal eine Gesundheitsdeklaration ausfüllen.
Das Traumangebot, das wohl jeden sofort zu einem Kassenwechsel bewegen würde, hat einen Haken: Es gilt nur für ausländische Studenten bis zum 30. Altersjahr, die an einer Schweizer Uni, Fachhochschule oder Privatschule eingeschrieben sind. Zum Vergleich: Ein 25-Jähriger Stadtzürcher muss bei der günstigsten Krankenkasse 120 Franken Prämie zahlen, die Franchise beträgt 2500 Franken. In Bern sind es bei einer Höchstfranchise 125, in Basel 153 Franken.
Juristischer Kniff
Wer offeriert die Günstigversicherung? Die CSS, der zweitgrösste Krankenversicherer in der Schweiz. «Student Care» ist jedoch nur dank eines juristischen Kniffs so günstig: «Wir bieten die Versicherung nicht im Rahmen des Krankenversicherungsgesetzes, sondern als Privatversicherung an», sagt Sprecherin Céline Reymond der Zeitung «24 heures».
Verärgerte Versicherte können diesmal nicht Gesundheitsminister Pascal Couchepin die Schuld geben, der sonst für den Groll der Versicherten geradestehen muss. Das Angebot wurde vom Bundesamt für Privatversicherungen, das dem Finanzministerium von Hans-Rudolf Merz untersteht, abgesegnet.
«Rentable» Studenten
Für die CSS lohnt sich die Studentenversicherung – trotz der tiefen Franchise. «Die Studenten verursachen keine hohen Kosten. Sie beanspruchen nur selten Leistungen und sind darum rentabel», sagt Reymond. Zudem würde die CSS diese Versicherungen oft paketweise mit Privatschulen abschliessen. «Meistens zahlen die Schulsekretariate die Prämien. Das erspart uns grossen administrativen Aufwand.»
Um in den Genuss einer solchen Versicherung zu kommen, müssen die ausländischen Studenten einzig nachweisen, dass sie in ihrem Land versichert sind. Schätzungen zufolge gibt es in der Schweiz bis zu 60'000 Personen, die die Versicherung abschliessen könnten. Zurzeit sind es laut CSS rund 4000, Tendenz steigend.
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