Korruptionsverdacht beim Seco: VIP-Tickets hier, Aufträge da
Ein Ressortleiter des Seco hat sich gemäss Dokumenten seit Jahren persönliche Vorteile verschafft. Im Gegenzug schanzte er Freunden in der IT-Branche Aufträge zu – zu überhöhten Preisen.

Kürzlich deckte der Redaktion Tamedia auf, dass das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unzählige Aufträge für Informatiksysteme der Arbeitslosenversicherung unter der Hand vergab. Dabei ging es um Dutzende Millionen Franken. Nun zeigt sich: Dahinter steckt viel mehr als die heiklen Auftragsvergaben. Im Seco liefen mutmasslich korrupte Geschäfte, die über Jahre hinweg unentdeckt blieben.Redaktion Tamedia wurde eine Reihe von Dokumenten zugespielt, welche die involvierten Personen schwer belasten: Im Zentrum stehen A*, Ressortleiter im Seco und zuständig für bestimmte Informatiksysteme, X, Direktor der Informatikfirma Hans Muster AG* und Y, Chef dieser Informatikfirma. Die Unterlagen ermöglichen einen Einblick, wie A seinen Freunden systematisch überteuerte Aufträge für Weiterentwicklung, Betrieb und Unterhalt der IT-Systeme im Seco zugeschanzt hat. Im Gegenzug genoss er persönliche Vorteile.