K.-o.-Opfer
Die Zuger Affäre ist um ein Kapitel reicher: Der Verdacht auf K.-o.-Tropfen lässt sich nicht erhärten. Die grüne Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin glaubt an eine politische Intrige.
Vieles bleibt unklar im angeblichen Zuger Sexskandal, der bislang vor allem von Gerüchten, Halbwahrheiten und Dementis lebte. Nun ist eines sicher: Der Nachweis, dass K.-o.-Tropfen im Spiel waren, wurde nicht erbracht. Weder die Blutuntersuchung noch die Haaranalyse bestätigten den Verdacht, dass bei ihrem Techtelmechtel mit SVP-Politiker Markus Hürlimann etwas anderes als Alkohol wirksam war. Wesentliche Fragen bleiben offen: Wie gelangte die Information an die Medien? Wer äusserte den Verdacht auf Einsatz von K.-o.-Tropfen zuerst? Und welcher Art waren die Verletzungen von Jolanda Spiess-Hegglin, als sie sich am Sonntagmorgen mit Unterleibsschmerzen ins Spital begab? Diese Verletzungen, so hiess es, hätten das Kantonsspital Zug veranlasst, eine Meldung an die Staatsanwaltschaft zu machen. Der Verdacht lautete: sexueller Missbrauch. Das Kantonsspital Zug schweigt darüber, wie dieser Verdacht entstand und wie die Staatsanwaltschaft davon erfuhr. Die Art der Verletzungen unterliegt dem Arztgeheimnis. Denkbar ist aber, dass es keine objektivierbaren Blessuren waren, die den Arzt zum Handeln bewegten, sondern dass er sich auf die Aussagen von Frau Spiess-Hegglin berief.