Schweiz ermittelt in Petrobras-Affäre
Der Korruptionsskandal um den staatlich kontrollierten brasilianischen Ölkonzern Petrobras zieht seine Kreise in die Schweiz

Die Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um den brasilianischen Ölrisen Petrobras Strafuntersuchung wegen Geldwäscherei eröffnet. Sie bestätigte am Mittwoch einen Artikel des Internetportals NZZ online. Die Strafuntersuchung stütze sich auf eine Mitteilung der Meldestelle für Geldwäscherei, teilte BA-Sprecherin Jeannette Balmer mit. Im Rahmen dieser Untersuchung habe ihre Behörde in Brasilien um Rechtshilfe ersucht.
Den Informationen gemäss läuft das Verfahren seit dem 1. April. «Mit Rücksicht auf die andauernden Untersuchungen» machte die Bundesanwaltschaft keine weiteren Angaben etwa zu den betroffenen Personen oder Vermögenswerten.
Zwanzig Verdächtige
Am vergangenen Freitag durchsuchte die brasilianische Bundespolizei mehrere Firmensitze und verhaftete rund zwanzig Verdächtige. Unter ihnen sind mehrere Chefs und Topmanager grosser Baukonzerne.
Die Firmen sollen illegale Kartelle gebildet und Millionen-Schmiergelder für Petrobras-Aufträge gezahlt haben. Das Schmiergeld soll zum Teil auch an Parteien, darunter die Arbeiterpartei von Präsidentin Dilma Rousseff, geflossen sein. Die Behörden liessen 720 Millionen Reais (270 Millionen Franken) sperren.
In den Bevölkerung regt sich wegen des Skandals Unmut. In São Paulo etwa gingen am Wochenende Tausende Menschen aus Protest gegen die Regierung auf die Strasse. Auf Plakaten warfen sie der regierenden Arbeiterpartei Korruption vor. Sie forderten die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahren gegen die Staatschefin.
Wegen der Korruptionsermittlungen hat der Ölriese die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen verschoben. Brasilianische Ermittler sind bereits seit Monaten mit der Aufklärung des riesigen Korruptionsfalls befasst.
SDA/wid
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