Schweiz ermittelt gegen Präsidententochter
Gulnara Karimowa, die Tochter des usbekischen Präsidenten, steht wegen Geldwäscherei unter Verdacht. Es geht um Hunderte Millionen Franken.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Gulnara Karimowa wegen Verdachts auf Geldwäscherei. Das teilte die Behörde heute mit.
Eine ursprünglich gegen vier Personen aus Karimowas Umfeld geführte Strafuntersuchung sei bereits im Herbst auf die Präsidententochter ausgeweitet worden. In der Schweiz seien Vermögenswerte von über 800 Millionen Schweizer Franken beschlagnahmt worden, heisst es im Communiqué weiter.
Verhaftungen in Genf
Diese Gelder könnten dabei aus mutmasslich unrechtmässigen Vorgängen im usbekischen Telekommunikationsmarkt stammen. Anfänglich richteten sich die Geldwäschereiermittlungen gegen vier usbekische Staatsangehörige mit persönlichen und wirtschaftlichen Verbindungen zur Präsidententochter. Zwei von ihnen wurden im Sommer 2012 in Genf verhaftet und Mitte Oktober 2012 gegen Kaution wieder aus der Untersuchungshaft entlassen.
Bis im vergangenen Sommer besass Karimowa als ständige Vertreterin Usbekistans bei der UNO in Genf diplomatische Immunität. Im August letzten Jahres durchsuchte die Bundesanwaltschaft die Villa Karimowas in Genf. Die Strafuntersuchung sei dann im September vergangenen Jahres auf die Präsidententochter ausgeweitet worden, hiess es.
Die Bundesanwaltschaft arbeite für die Ermittlungen insbesondere mit Schweden und Frankreich zusammen. In Frankreich kam es im Sommer 2013 zu mehreren Hausdurchsuchungen. Nach Medienangaben ist auch der schwedische Telefonanbieter Telia Sonera involviert. Anfang Februar trat der bisherige Sonera-Konzernchef Lars Nyberg nach der Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts zu Korruptionsvorwürfen zurück.
SDA/ldc
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