Schweiz-Bezwingerinnen scheitern an ihren Nerven
Nach einem dramatischen Duell gegen Österreich qualifizieren sich die Däninnen für den EM-Final. Diesen hat Favorit England verpasst.
Das österreichische Märchen an der Frauen-EM in der Niederlande ist zu Ende. Der Turnier-Debütant, der in der Gruppenphase die Schweiz bezwungen hatte, verlor den Halbfinal in Breda gegen Dänemark nach 120 torlosen Minuten im Penaltyschiessen 0:3.
Zur dänischen Heldin avancierte Torhüterin Stina Petersen. Die 31-Jährige, der im Viertelfinal gegen Deutschland ein grober Fehler unterlaufen war, liess sich weder während den 120 Minuten noch im Penaltyschiessen bezwingen und parierte in der Entscheidung zwei Versuche der Österreicherinnen.
Dänemark mit dem längeren Atem
Der erstmalige Finaleinzug im sechsten EM-Halbfinal der Däninnen war letztlich verdient, waren sie doch vor allem in der Verlängerung das bessere Team. Sanne Troelsgaard, Katrine Veje und Captain Pernille Harder, die in der 120. Minute einen Kopfball knapp neben das Tor setzte, vergaben eine frühzeitige Entscheidung.
In der regulären Spielzeit waren die beiden Teams in der Startphase einem Treffer am nächsten gekommen. In der 13. Minute vergab Sarah Puntigam die goldene Gelegenheit zum Führungstreffer für Österreich, als die Mittelfeldspielerin des SC Freiburg einen Handspenalty deutlich über das Tor schoss. Acht Minuten später traf auf der Gegenseite Troelsgaard nur die Latte.
Euphorie beim Gastgeber
Die Niederlande setzte vor der heimischen Rekordkulisse für Frauenfussball von 30'000 Zuschauern in Enschede ihren Siegeszug am eigenen Turnier fort. Das Team von Sarina Wiegman entschied das Duell der beiden bislang besten Teams an dieser Endrunde gegen England mit 3:0 für sich und steigt als Favorit in den Final am Sonntag.
Mit einem Spielzug aus dem Lehrbuch legte der Gastgeber in der 22. Minute die Basis zum fünften Sieg im fünften Spiel. Mittelstürmerin Vivianne Miedema verwertete per Kopf die Massflanke von Jackie Groenen zu ihrem zweiten Turniertreffer, nachdem Lieke Martens mit einem herrlichen Seitenwechsel Groenen am rechten Flügel lanciert hatte. Beim 2:0 von Danielle van de Donk (62.) profitierte die Torschützin von einer zu kurz geratenen Kopfballrückgabe von Fran Kirby, Martens sorgte mit dem 3:0 in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt des niederländischen Festakts.
Löwinnen sündigten im Abschluss
Die Engländerinnen – auf der Insel The Lionesses genannt – traten nicht mehr so überzeugend wie in den ersten vier Partien auf, kamen aber auch zu ihren Torchancen. Ein Kopfball von Jade Moore wurde von Sherida Spitse an den Pfosten gelenkt (26.), Ellen Whites Lob landete neben dem Tor (67.), Turnier-Topskorerin Jodie Taylor scheiterte an der niederländischen Torhüterin Sari van Veenendaal (82.), ehe Spitse den Abschlussversuch von White nach einem Corner auf der Linie klärte (88.)
Frauen-EM, Holland:Dänemark - Österreich 0:0 n.V. - Dänemark 3:0-Sieger nach Pen.schiessen 10'000 Zuschauer (in Breda). - SR Monsul (UKR). - Penaltyschiessen: Nadim 1:0, Feiersinger über das Tor; Harder 2:0, Pinther (Petersen hält); Junge Pedersen (Zinsberger hält), Aschauer (Petersen hält); Sörensen 3:0. Bemerkungen: Österreich ohne Makas (verletzt). 13. Puntigam (Österreich) schiesst Handspenalty über das Tor. 21. Lattenschuss Troelsgaard (Dänemark).
Niederlande - England 3:0 (1:0) 30'000 Zuschauer (in Enschede). - SR Frappart (FRA). - Tore: 22. Miedema 1:0. 62. Van de Donk 2:0. 93. Martens 3:0. Bemerkungen: England ohne Bardsley (verletzt) und Scott (gesperrt). 26. Spitse lenkt Kopfball von Moore (England) an den Pfosten.
Final: Sonntag, 17.00 Uhr. In Enschede: Niederlande - Dänemark.
SDA/fal/tn
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