Schulhotel öffnete seine Türen
MattenNach dreissig Jahren Schulbetrieb und drei Jahren Sanierung präsentiert sich das Schulhotel Regina in neuer Frische. Zum Tag der offenen Tür zeigten angehende Hotel- und Restaurationsfachleute ihre Arbeitsplätze.
«Der heutige Tag ist ein Highlight für das Schulhotel Regina. Unsere Lernenden haben sehr viel geleistet, um das renovierte Haus und ihre Arbeitsplätze präsentieren zu können», erklärte Schulleiter Thomas Rüedi am Samstagmorgen. Zur Feier des 30-Jahr-Jubiläums (Schul- und Internatsbeginn 1981) standen die Türen des 160 Jahre alten Jugendstilgebäudes allen Interessierten offen. Gegen zehn Uhr strömten bereits zahlreiche Besucher durch die Korridore. Das Haus gehört der Stiftung Tschumifonds, die Hotelleriesuisse als ganzjähriger Schulbetrieb ist Mieterin. Im Schulhotel Regina werden pro Jahr rund 500 Lernende in den Berufen Restaurationsfachleute (Refa) und Hotelfachleute (Hofa) ausgebildet. Die Hotelleriesuisse betreibt insgesamt sieben Schulhotels in der Schweiz, deren Standorte Matten (Regina und Waldhotel Unspunnen), Wilderswil, Adelboden, Pontresina, Leysin und Tenero sind. Im UG des Schulhotels wurde die Arbeit in der Lingerie an Heissmangel und Bügelstationen demonstriert. Berufskundelehrerin Barbara de Arez, Gunten, erklärte: «Diese Arbeit ist anstrengend, denn man steht lange, hört den Lärm der Waschmaschinen und trägt schwere Körbe mit Wäsche umher.» In den kühlen Vorratsräumen (Economat) des UGs konnten die Besucher Früchte und Käse degustieren und im Wettbewerb Käsesorten erraten. «Hier lernen die angehenden Hofa, wie man ein Lebensmittellager bewirtschaftet, Lieferscheine kontrolliert und Verfalldaten überwacht» sagte Berufskundelehrerin Rosmarie Heimann (Meiringen). Im Erdgeschoss des Schulhotels gab es Kaffee oder Jus für die Gäste, die den Restaurationsfachleuten im ersten Lehrjahr beim Falten von Stoffservietten oder anderen Lernenden beim Flambieren von Früchten über die Schulter schauen konnten. Blumenschmuck gestalten «Als Hofa dürfen wir sehr vieles lernen und sind überall einsetzbar», freute sich Michelle Jordi, Lernende im dritten Lehrjahr, während sie mit drei Kolleginnen Blumenschmuck für die Tischdekoration gestaltete. Zur Hofa-Ausbildung gehören auch die Arbeit auf der Etage (Zimmerreinigung), die Ausgabe von Getränken am Büfett oder der Gästeempfang an der Rezeption. Alle befragten Lernenden der Berufe Hofa und Refa nannten den Gästekontakt als das Highlight ihrer Arbeit. Renovierte Zimmer Fünf der insgesamt 70 in Pastellfarben wie Gelb, Lavendelblau oder Grün gestalteten Zimmer mit total 150 Betten für Lernende waren zur Besichtigung freigegeben. Einige Badezimmer waren neu eingebaut worden. «Beim Umbau wurde Wertvolles wie die Stuckdecken oder Eichenparkettböden sorgfältig erhalten. Die Lernenden haben in der Arbeitsgruppe Umbau die Bauschritte gemeinsam mit Internatsleiterin Ruth Lüdi geplant und die Zimmer dekoriert», sagte Karin Zimmermann, Berufskundelehrerin. Gemäss Schulleiter Thomas Rüedi kostete der Umbau insgesamt 4.5 Millionen Franken, von denen die Stiftung Tschumifonds den grössten Teil übernimmt. Lernende im dritten Lehrjahr der Gastgewerbeberufe zeigten den Gästen ihre Klassenzimmer und eine Diashow über Unterrichtsbereiche wie etwa Berufskunde oder Sprachen. Mit selbst gestalteten Schaubildern aus Plastilin (Knete) stellten die Lernenden anspruchsvolle Sachverhalte wie etwa den Geld- und Warenfluss in der freien Marktwirtschaft dar. Für die Zukunft wünscht sich Schulleiter Thomas Rüedi, dass die Grundausbildung im Gastgewerbe mehr wertgeschätzt wird: «Der Druck zur sofortigen Weiterbildung nach der Lehre ist in der Schweiz gross, im Gegensatz zu den umliegenden Ländern.» Der Präsident der Stiftung Tschumifonds, Werner Affentranger (Interlaken), Verbandsleitungsmitglied der Hotelleriesuisse, sieht den nächsten Schritt schon vor sich: «In etwa anderthalb Jahren soll die Küche des Schulhotels Regina renoviert werden.» Monika Hartig>
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