Schulen müssen Schwänzern selber Herr werden - Leitlinien unnötig
Zürich. - Der Kantonsrat war sich gestern zum Thema einig: Schulabsentismus ist ein schwerwiegendes Problem. Dennoch sprach sich der Rat mit 85:72 Stimmen gegen ein Postulat von Markus Späth-Walter (SP, Feuerthalen) aus, der einen Leitfaden für den Umgang mit Schulschwänzern gefordert hatte.
Man könne das Problem nicht mit einem neuen Regelheft lösen, sagte etwa Esther Guyer (Grüne, Zürich). Jeder Fall brauche eine individuelle Lösung. Als erste müssten die Lehrpersonen aktiv werden, dann die Schulleitungen, womöglich der Schulpsychologe, die Behörden, und vielleicht die Jugendanwaltschaft. Corinne Thomet (CVP, Kloten) genügen die bestehenden Möglichkeiten, fehlbare Eltern könnten etwa gebüsst werden. Auch Brigitta Johner (FDP, Urdorf) forderte ein Ende des Larifari-Betriebs in der Schule, aber ohne neuen Leitfaden. Andreas Erdin (GLP, Hinwil) wies darauf hin, dass der Rat bereits einem Schwänz-Vermerk im Zeugnis zugestimmt habe. Das genüge.
Anderer Meinung war Stefan Dollenmeier (EDU, Rüti). Ein Leitfaden, in dem klare Konsequenzen des Schuleschwänzens aufgelistet würden, könne hilfreich sein. Späth betonte, dass viele Lehrpersonen resignierten. Und auch viele Eltern seien nicht in der Lage, sich gegen ihre renitenten Söhne durchzusetzen. Er wies darauf hin, dass die meisten Schulschwänzer später keine Lehrstelle finden und nicht selten zu Delinquenten werden. Man müsse dieser Risikogruppe mehr Aufmerksamkeit schenken. (sch)
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