Schon der allererste Läset-Sunntig war reich an Bildern
Spiez Anfänglich war ein bescheidenes Fest geplant. Doch dann entwickelte sich aus 40 Bildern von 1969 eine wahre Erfolgsgeschichte.

Drei Jahre alt war der Zentrumsleist unter dem Vorsitz von «Berner Oberländer»-Chefredaktor Fred Maurer, als er anno 1969 beschloss, die alte Tradition des Läsetfestes wieder aufzunehmen. Diese war mit dem Weltkrieg und dem vorläufigen Ende des Spiezer Rebbaus Anfang des 20. Jahrhunderts «gestorben». Wie ehemals am Sonntag vor dem Spiezmärit, also am ersten Sonntag nach dem ersten Montag im Oktober, sollte dem Wein gehuldigt werden. Ein Datum aus dem Mittelalter, als Spiez das Marktrecht erhalten hatte.
Gleichzeitig wollte die Gemeinde mit dem 10 000. Einwohner die Stadt Spiez feiern. Anfänglich ohne Umzug geplant, fuhr dieser Zehntausendste – Mark Kellenberger – im Kinderwagen als eines von 40 Umzugsbildern mit. Dieses Jahr wird er im Bild 4 mit Alfred Stettler (Ehrenpräsident Läset-Sunntig) und Andreas Grünig (GGR-Präsident) in der Kutsche mitfahren. Geblieben ist bis heute das Rösslispiel der Familie Laubscher, das vor 1969 auf dem Oberstufenschulplatz seine Runden gedreht hatte.
Immer wieder mit Umzug
Aus dem Versuch von 1969 wurde eine Erfolgsgeschichte. Wohl begnügten sich die Verantwortlichen einige Male mit einem Sternmarsch zum Kronenplatz anstelle eines Umzuges, doch fanden sie immer wieder zu Letzterem zurück. Selbst als vor wenigen Jahren mangels neuer Vorstandsmitglieder die Zukunft gefährdet schien, ergab sich eine Lösung. OK-Präsident Daniel Jordi sagt dazu: «Wir konnten motivierte Nachfolger rekrutieren und geeignete neue OK-Mitglieder gewinnen. Die Zeitungsberichte haben sehr dazu beigetragen, weil der Bevölkerung der Ernst der Lage aufgezeigt wurde. Dadurch haben sich etliche Interessenten gemeldet.»

Mit 1400 Teilnehmenden in 73 Bildern dürfte der Umzug «Der Wäg i ds Bärner Oberland», mit welchem 1973 der Autobahnanschluss von Spiez gefeiert wurde, wohl als grösster in die 50-jährige Geschichte eingegangen sein. Als unvergesslich beschreibt OK-Vizepräsident Mike Stettler im Festführer-Grusswort den Umzug von 1984: «Ich hatte Bedauern mit dem barbauchigen Bacchus vom Fête des Vignerons, der bei regnerischem Wetter den kühlen Temperaturen trotzte.» Jenes regnerische Wetter war sogar von Schneeflocken begleitet. So waren vermutlich nur wenige traurig, als das Festwochenende mit Winzerfest und Spiezmärit wegen vermehrter Ferienabwesenheit der Spiezerinnen und Spiezer 1999 auf Anfang September verschoben wurde.
Dank gebührt vielen
Für die Gemeinde, die den Läset-Sunntig unterstützt, sagt deren Präsidentin Jolanda Brunner: «Dass das grösste Winzerfest im Berner Oberland 50 Jahre Bestand hatte und hoffentlich nochmals so lange weiter gefeiert wird, ist ungezählten Freiwilligen und Ehrenamtlichen zu verdanken. Vom ehemaligen Zentrumsleist über die Vorstandsmitglieder des 1980 gegründeten Vereins mit seinen Präsidenten, Umzugchefinnen und anderen bis nicht zuletzt zu den Besucherinnen und Besuchern.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch