Schöne Schafe prämiert
Die meisten der 528 Schafe am 89. Interkantonalen Ausstellungsmarkt in Interlaken waren bis vor wenigen Wochen noch auf den Alpen. Besucher und Experten lobten die hochstehende Qualität.

Die 14-jährige Naemi Schlapbach liebt Tiere sehr. Am 89. Interkantonalen Ausstellungsmarkt für Schafe streichelt sie, spricht mit den Schafen, bringt ihnen Brot und Gras. Und sie bewies ein gutes Züchterauge. «Dieses Schaf ist das schönste», meinte sie bei der Vorführung. Und tatsächlich holte sich jenes Tier in seiner Kategorie die Krone.
Aus weiten Teilen der Schweiz (Kantone Bern, Uri, Schwyz, Jura, Luzern) reisten Schafhalter auf das Flugplatzareal. Für die vier Rassen Weisses Alpenschaf (WAS), Braunköpfiges Fleischschaf (BFS), Schwarzbraunes Bergschaf (SBS) und Dorper (DOP) wurden die Mister und Missen gewählt. Nur ein Besitzer reiste mit einem Schwarznasenschaf an.
Weniger Tiere gemeldet
528 Schafe und Böcke wurden unter die Lupe genommen, bewertet und klassiert. Die elf Abteilungsexperten und die dreiköpfige Oberjury konnten viele Tiere mit dem Maximum im Abstammungs- und Leistungsausweis eintragen.
Der Präsident des Marktkomitees Dres Jaun bestätigte, dass mit 46 Widdern und 170 Mutterschafen die Rasse der Weissen Alpenschafe die meisten Tiere präsentierte. Der Marktleiter Thomas Schwendimann aus Pohlern sagte, dass etwa 70 Schafe weniger angemeldet worden seien, und lobte das Marktkomitee für den Einsatz wie auch den Stallmeister Thomas Wyss aus Wilderswil.
Hanspeter Bigler aus Gurzelen stellte die sieben von der Jury zu Mistern und Missen ausgewählten Schafe vor und hob Vorzüge wie Länge, schöne Rückenlinie, dichtes Wollkleid, breites Becken und gutes Fundament hervor. Es gebe eine sehr breite Spitze mit «hochkarätigen Tieren» lobte Bigler.
Der Handel harzte
Leider kam der Handel nicht richtig in Fahrt. Es gab kaum Besitzerwechsel, und weil die Nachfrage flau ist, sind auch die Preise im Keller. Einen langjährigen Züchter aus dem Frutigland verwundert das nicht: «Das Winterfutter fehlt wegen des heissen und trockenen Sommers.»
Schafzüchter hätten aber oft wenig Land, und Heu kaufen sei zu kostspielig. «Einige Züchter geben die rückläufige Schafzucht altershalber auf. Die Zahlen der gehaltenen Nutztiere sind aber konstant», meinte ein Zaungast. Der Alpsommer war gut. Das Wasser sollte eigentlich hoch auf den Bergen kein Problem dargestellt haben, und die Tiere seien wohlgenährt vor etwa zwei Wochen ins Tal zurückgekommen, meinen die betroffenen Schäfeler.
Auch Glück nötig
Adrian Fahrni aus Heimenschwand hat sieben Schafe ausgestellt. Er ist sehr zufrieden, denn er hat bei der BFS-Rasse den Miss-Titel und jenen der Jungmiss geholt. Die Schafe waren 90 Tage auf der Bundalp im Kiental und kamen vor zwei Wochen zurück. Auch Fahrni ist von der «superguten Qualität» der gesunden, starken und schönen Schafe auf dem Schauplatz begeistert. «Aber es braucht halt manchmal auch Ausstellungsglück», relativierte er.
Mister und Miss: WAS Mister und Miss: Jürg und Yvonne Steiner, Blankenburg.BFS Mister: Toni Saurer, Ringoldswil.BFS Miss: Adrian und Stefan Fahrni, Heimenschwand.SBS Mister und Miss:Jamilla Kauer und Mathias Käser, Lurtigen.DOP Miss: Michael Bärtschi, Lützelflüh.
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