«Schnorf ist kein Thema mehr»
klares Wahlresultat.
«Den Bericht von letztem Samstag im Solothurner Tagblatt erachte ich sowie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger von Aetingen als einseitig, unsorgfältig und alles andere als objektiv recherchiert. Eine solche Berichterstattung ist einer grossen Mittelland Zeitung nicht würdig. Der Bericht wiederspiegelt nur die einseitigen und provokativen Aussagen von Herrn Marcel Jollat, Gemeinderat und Kandidat für das Gemeindepräsidium. Die Ansichten der übrigen Gemeinderäte sind negiert worden bzw. wurden gar nicht angefragt», schrieb Thomas Stutz, Vizegemeindepräsident in Aetingen, übers Wochenende. Selbstverständlich gab der Tagblatt-Artikel die Meinung von Marcel Jollat wieder: Er ist der Gegenspieler von Gemeindepräsidentin Hanny Ris, Vize Thomas Stutz und Gemeinderat Christian Oppliger. Jollat hat die Liste2/parteilose Bürger zusammengestellt und wurde vom Tagblatt um seine Meinung zu den bevorstehenden Wahlen gefragt. Am Schluss des Artikels stand allerdings auch, dass Hanny Ris und Thomas Stutz am Freitag nicht erreichbar waren «und deshalb noch nicht Stellung nehmen konnten.» Staatskunde Rudolf Schnorf sei heute kein bestimmendes Thema mehr in Aetingen, erklärte Thomas Stutz gestern Abend und wollte von dem, was er am Wochenende auf mehr als zwei A4-Seiten über den Fall Schnorf und die bevorstehenden Wahlen ans Tagblatt geschrieben hatte, plötzlich nicht mehr viel in der Zeitung lesen. Zum Vorwurf Jollats, er und Bruno Messerli seien ungewollt auf Liste1 aufgeführt, sagt Stutz: «Das haben sie alleine zu verantworten. An der Sitzung vom 30.Juni hat Hanny Ris das Wahlformular vorgelegt und erklärt, da offenbar alle wieder kandidieren würden, könnten sie sich wie bisher üblich gemeinsam auf einer Liste eintragen.» Laut Stutz haben dies alle Anwesenden in der Reihenfolge der Sitzordnung getan. Der abwesende Bruno Messerli trug sich später ein. Marcel Jollat habe sich anschliessend nach dem Wahlprozedere erkundigt: «Ich klärte ihn auf, dass, sollte mehr als eine Liste eingereicht werden, eine Proporzwahl stattfinden wird.» «Ich konnte davon ausgehen, dass ein Realschullehrer über genügend staatskundliche Kenntnisse verfügt, um die Auswirkungen dieses Wahlverfahrens abschätzen zu können», so Thomas Stutz. «Nicht mehr interessiert» Dass aus der Sicht von Jollat das Vertrauen im Gemeinderat gestört sei, könne er verstehen, sagt der Vize: «Er scheint überhaupt nicht mehr an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit interessiert zu sein. Dies finde ich persönlich schade.» Dass die Wahlen diesmal erst Ende September stattfinden, gehe auf einen Beschluss des Gemeinderates vom 4. September 2008 zurück und habe nichts mit Taktik zu tun, auch wenn vor vier Jahren bereits am 5. Juni gewählt worden sei. «Kein Problem» Soweit die Entgegnungen. Und wie schätzt Thomas Stutz die Ausgangslage ein? «Ich hoffe am Sonntag auf ein möglichst klares Wahlergebnis.» Dies dürfte allerdings Wunschdenken bleiben: Dass die Opposition aus dem Rat verdrängt wird, ist nicht anzunehmen. Dass die Liste 2 vier Sitze macht, genau so wenig. Man wird also weiterhin gemeinsam regieren müssen. Laut Stutz drohte Kandidat Rainer Gantenbein an der Wählerversammlung, falls die vier von Liste 2 nicht alle gewählt würden, hätten sie möglicherweise gar kein Interesse, ihre Ämter überhaupt anzutreten. Da kennen sie das Wahlgesetz allerdings schlecht: Normalerweise müssen dann jene Personen, welche die Wahlvorschläge unterschrieben, für Ersatz sorgen. Als Besonderheit lässt Aetingen am Wochenende Gemeinderat und -präsidium gleichzeitig wählen. Als Präsidentin wird Hanny Ris von Marcel Jollat herausgefordert. Sie will die Ausgangslage nicht weiter kommentieren. Sie habe Mühe damit, dass Aetingen relativ oft in den Medien auftauche und dadurch nicht zur Ruhe komme. Sie lege jedoch Wert darauf, zu dementieren, dass sie laut Marcel Jollat gesagt habe, Aetingen gehen finanziell rosigen Zeiten entgegen. «Dieser Satz stammt nicht von mir, im Gegenteil, ich wollte im Dezember die Steuern erhöhen, weil die von uns nicht beeinflussbaren Abgaben weiter steigen.» Am Wochenende gehe es nicht um Rudolf Schnorf, sondern um Aetingen, sagt sie. Robert Grogg >
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