Schnegg bringt Plan B ins Spiel
Zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung im Simmental-Saanenland ist auch die Übernahme des Spitals Zweisimmen durch einen privaten Betreiber denkbar. Das bestätigt Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg.

Es ist gerade einmal eine Woche her, dass Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) mit 22 Grossräten, Behördenmitgliedern, Delegierten aus Simmental und Saanenland sowie SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal (Gstaad) im Berner Rathaus zusammensass. Dabei sicherte der Regierungsrat den Oberländern zu, dass er alles tun werde, um eine zuverlässige Lösung für das Spital Zweisimmen zu finden.
Da die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) Mitte September die von der Spital Simmental Thun Saanenland (STS) AG geforderte finanzielle Beteiligung des Kantons in Höhe von 3,4 Millionen Franken pro Jahr am defizitären Betrieb des Spitals Zweisimmen im Bereich Akutversorgung, Alterswohnen und Hausarztmedizin ausgeschlossen hat, müssen also andere Lösungen her.
Standort ist nicht sakrosankt
Und dabei scheut sich der Gesundheitsdirektor auch nicht davor, andere Partner ins Boot zu holen. Man müsse verschiedene Möglichkeiten prüfen, erklärte Schnegg dazu gestern auf Anfrage und bestätigte die Option einer Übernahme des Spitals Zweisimmen durch Dritte: «Ja, es gibt Interessenten aus dem Privatbereich, die bereit sind, mit Vorschlägen zu kommen.» Namen wollte er jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. Schnegg: «Es ist wie immer: Solange nichts unterschrieben ist, hat man keine Garantien.»
Bei der Suche nach einer Lösung für das Spital Zweisimmen und eventuellen Gesprächen mit Privatunternehmen stellt der Regierungsrat eine Frage in den Vordergrund: «Wie können wir eine gute medizinische Grundversorgung für die Bevölkerung sicherstellen?» Die Struktur, aber auch der Ort seien für Schnegg dabei zweitrangig. Da müsse man flexibel bleiben. Schliesslich müsse die heutige Infrastruktur des Spitals Zweisimmen mindestens stark saniert werden, oder es müsse ein Neubau erstellt werden. Heisst im Klartext: Der Standort Zweisimmen ist für die GEF nicht sakrosankt.
Spital STS AG gesprächsbereit
Erster Ansprech- und Hauptpartner bleibe für die GEF die Spital STS AG, stellt Schnegg klar. Dort zeigt man sich «generell offen» für den Prozess der Ausarbeitung einer neuen Lösung für die zukünftige Gesundheitsversorgung im Simmental und Saanenland und auch für Partnerschaften mit Dritten, wie Verwaltungsratspräsident Thomas Bähler sagt.
«Wir haben der Gesundheits- und Fürsorgedirektion basierend auf den uns vorgegebenen Rahmenbedingungen ein ausgereiftes Projekt für ein neues Spital in Zweisimmen vorgelegt», so Bähler, der auf das nächste Treffen mit dem Gesundheitsdirektor am Freitag verweist.
«Jetzt werden die Karten neu gemischt. Wir gehen offen in das Gespräch», sagt er und ist froh über die Ankündigung Schneggs, möglichst rasch zu einer Lösung für das Spital Zweisimmen zu kommen. «Ein paar Monate brauchen wir, aber die Suche sollte sich nicht über Jahre hinziehen.» Ende Dezember/Anfang Januar möchte Schnegg eine Zwischenbilanz ziehen.
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