Schmiergeldprozess um 300'000 Franken
Das Strafgericht von Vevey befasst sich seit Dienstag mit einer mutmasslichen Bestechungsaffäre um den Lokalpolitiker Jean-Claude Doriot. Als Belastungszeugin tritt seine Ex-Freudin auf.

Zum Prozessauftakt wiederholte die Ex-Freundin des Mitglieds der Exekutive ihre Vorwürfe. Die Frau hatte die gesamte Affäre mit einem Brief an die Gemeinde im November 2007 erst ins Rollen gebracht. In dem Schreiben beschuldigte sie Doriot, Schmiergelder von insgesamt rund 300'000 Franken von einem befreundeten Architekten angenommen zu haben. Im Gegenzug habe der Architekt ein Grundstück kaufen können, das die Stadt Montreux feil bot.
Die ehemalige Freundin beschrieb vor Gericht eine Szene, bei welcher der Lokalpolitiker einen Briefumschlag mit Bestechungsgeld herumgezeigt habe. Doriot stritt jegliche Entgegennahme von Schmiergeld jedoch ab und erklärte, dass er 150'000 Franken aus einem Versteck geholt habe, um finanzielle Differenzen zwischen ihm und seiner Freundin zu regeln.
Die Glaubwürdigkeit der Frau wurde von Staatsanwalt Eric Cottier als wichtiges Element für das Gericht bezeichnet. Der Stadtpräsident von Montreux, Pierre Salvi, der zum Prozessauftakt ebenfalls befragt wurde, erklärte bereits mehrfach, sich nicht mehr an die genauen Umstände des Terrain-Verkaufs zu erinnern. Das Kriterium der Stadt war aber, möglichst rasch möglichst viel Geld einzunehmen, da ein grosses Bauprojekt bei der Stadtverwaltung anstand.
Der Prozess wird die gesamte Woche dauern. Das Urteil werden die Richter voraussichtlich am Freitag fällen.
SDA/raa
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