Schlossberg-Parking ist fast fertig ausgebrochen
Die Ausbruchsarbeiten für das Parking im Schlossberg stehen vor dem Abschluss. Am 16. Juni erfolgt der Durchschlag in die Obere Hauptgasse. Derweil verzeichnete die Parkhaus Thun AG 2016 ein «solides» Jahr.
Der Einblick in den Untergrund ist atemberaubend: Die mittlerweile fast fertig ausgebrochenen Kavernen für das Parking im Thuner Schlossberg wirken riesig. Noch gräbt sich die Teilschnittmaschine weiter ins Erdreich, doch schon bald ist ihre Arbeit abgeschlossen – dann wird das 130 Tonnen schwere Ungetüm nach rund sechzehn Monaten über eine Rampe zurück ans Tageslicht befördert. Für die letzten Ausbruchsarbeiten wird eine kleinere Teilschnittfräse an einen Bagger montiert.
Szenenwechsel vom dreckig-lärmigen Untertagebau in die sauber-ruhige Konzepthalle 6. Hier informiert die Parkhaus Thun AG die Medien über das Geschäftsjahr 2016. Und natürlich auch über die laufenden Arbeiten im Schlossberg. «Am 16. Juni erfolgt der Durchschlag in die Obere Hauptgasse», sagt Stapi Raphael Lanz als Verwaltungsratspräsident der Parkhaus Thun AG.
Schliesslich ist künftig nicht nur Parkieren im Schlossberg möglich, sondern auch der Durchgang von der Innenstadt hinter das Schloss und umgekehrt. Einen Tag nach dem Durchschlag erhält die Bevölkerung die Möglichkeit, die Baustelle zu besichtigen.
Oberstes Deck Ende Jahr fertig
Lanz zieht eine positive Zwischenbilanz: keine Unfälle, keine grösseren Probleme, keine Kostenexplosion. Er wolle den Tag nicht vor dem Abend loben, sagte Lanz. Aber: «Unsere Ambition ist ganz klar, dass das Budget eingehalten wird.» Dieses beträgt inklusive Reserven 45 Millionen Franken.
Auch Gesamtprojektleiter Beat Aeschbacher ist zuversichtlich, denn: «Mitte Jahr schliessen wir den Vortrieb ab. Und dieser beinhaltet die grössten Risiken.» Gleichzeitig mit den letzten Ausbruchsarbeiten beginnen die Betonarbeiten für die Parkdecks – von unten nach oben. «Den Boden des obersten Decks auf der Höhe der Burgstrasse wollen wir Ende Jahr einbauen», erklärt Aeschbacher. Danach startet der Innenausbau.
Bevor das Parking im Spätherbst 2018 eröffnet werden soll, muss zudem der Kreisel bei der Einfahrt auf der Burgstrasse realisiert werden. Hier laufen laut Aeschbacher noch Absprachen mit der Stadt sowie dem Kanton als Besitzer der Strasse.
Auch nach der Inbetriebnahme kann die Parkhaus Thun AG im Übrigen auf mögliche Entwicklungen reagieren: Die Parkplätze werden aus Komfortgründen schräg angeordnet – bei starker Nachfrage wäre es möglich, auf senkrechte Plätze umzustellen, was die Kapazität von 300 auf 350 Parkplätze erhöhen würde.
Weniger Ertrag und Einfahrten
Im Zusammenhang mit dem Geschäftsjahr 2016 der Parkhaus Thun AG spricht Raphael Lanz von einem «soliden» Ergebnis – vor allem, wenn die Verkehrssituation mit den vielen Baustellen und Stausituationen berücksichtigt werde. Der Betriebsertrag sank um rund 100'000 Franken auf 4,64 Millionen Franken. Andreas W. Maurer, Geschäftsführer der Parkhaus Thun AG, begründet dies mit einem Rückgang bei Reklame- und Mietzinserträgen.
«Um die Jahrtausendwende verzeichneten wir Einfahrtszahlen um die Millionengrenze, seit einigen Jahren ritzen wir nur noch die 900'000er-Marke.»
Genau 882'092 Einfahrten in die Parkhäuser wurden gezählt – 6560 weniger als im Vorjahr. «Um die Jahrtausendwende verzeichneten wir Einfahrtszahlen um die Millionengrenze, seit einigen Jahren ritzen wir nur noch die 900'000er-Marke», zeigt Maurer auf.
«Im selben Zeitraum hat die STI ihre Fahrgästezahlen von 9 auf 16 Millionen gesteigert.» Maurer nennt die Verlagerung auf den ÖV eine «durchaus sinnvolle Entwicklung» – eine aber, die sich auf die Parkhaus Thun AG auswirkt. Ebenso wie die Konkurrenz der Shoppingcenter.
Ein «Meilenstein» des Jahres 2016 war für die Parkhaus Thun AG die Eröffnung des Parkings City Süd beim Bahnhof. «Es ist kein Geheimnis, dass wir dort gerne noch etwas mehr Auslastung hätten», sagt Raphael Lanz zu den bisher tiefen Frequenzen. «Diese steigen aber kontinuierlich.» Er erhofft sich eine bessere Sichtbarkeit durch das Parkleitsystem (vgl. Kasten). Laut Lanz sprechen Experten davon, dass es jeweils drei Jahre dauere, bis ein neues Parking von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert werde.
An der Generalversammlung im Anschluss an die Medienorientierung in der Konzepthalle 6 zeigen sich die Aktionäre zufrieden mit der Parkhaus Thun AG: Diskussionen bleiben aus, die Jahresrechnung wird einstimmig genehmigt. Eine Dividende wird wie in den Vorjahren aufgrund der laufenden Grossprojekte nicht ausbezahlt.
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