Schlingensiefs Asche soll über dem Meer verstreut werden
Die Trauerfeier für den Regisseur Christoph Schlingensief wird in dessen Heimatstadt Oberhausen stattfinden. Die Verstreuer seiner Asche werden danach noch weiterreisen.
Die Zeremonie um Christoph Schlingensief soll von Michael Dörnemann, dem Heimatpfarrer Schlingensiefs geleitet werden, wie Dörnemann dem Nachrichtenmagazin «Focus» laut Vorabbericht vom Samstag sagte. Schlingensiefs Leichnam soll demnach in Oberhausen verbrannt, die Asche anschliessend im Meer verstreut werden.
Schligensief wurde in Oberhausen katholisch getauft und war dort auch zwölf Jahre lang Messdiener. Der Regisseur habe mit ihm in den letzten Monaten vor seinem Krebstod über seinen Abschied gesprochen, sagte der Pfarrer. Dörnemann und Schlingensief hatten sich den Angaben zufolge im Jahr 2007 kennengelernt, als Schlingensiefs Vater gestorben war. Später habe ihn Schlingensief zu den Bayreuther Festspielen eingeladen, um dessen Parsifal-Inszenierung anzusehen.
Letztes Vorhaben nicht realisiert
Schlingensief zählte zu den bedeutendsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, der mit seinem Werk immer wieder provozierte. Bekannt wurde er etwa mit Filmen wie «Das deutsche Kettensägenmassaker». Schlingensief arbeitete als Regisseur an der Berliner Volksbühne, inszenierte aber auch am Wiener Burgtheater. Bei den Bayreuther Festspielen stand die «Parsifal»-Inszenierung von 2004 bis 2007 auf dem Spielplan. Zu seinen letzten grossen Vorhaben gehörte der Plan, im afrikanischen Burkina Faso ein Operndorf zu bauen.
Die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele widmeten am Samstag derweil ihre letzte Aufführung der diesjährigen Saison dem Verstorbenen. Die Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» werde im Andenken Schlingensiefs aufgeführt, erklärte das Festspielhaus. Zur Begründung hiess es, Schlingensiefs Bayreuther Inszenierung des «Parsifal» habe den Festspielen von 2004 bis 2007 "wesentliche Impulse" gegeben. Das Festspielorchester spendete ausserdem tausend Euro für Schlingensiefs Projekt eines Operndorfs in Burkina Faso.
AFP/mrs
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