Schlechte Noten fürs Grossraumbüro
Eine neue Studie zeigt, dass es einem Arbeitnehmer in einem kleinen, eigenen Büro besser geht als den Kollegen im Grossraumbüro. Diese leiden häufiger – und nannten die grössten Übel.

Wer in einem Grossraumbüro arbeitet, ist häufiger krank und unzufriedener, als jemand, dem ein kleines Büro zur Verfügung steht. Zudem sind die Grossraumbüro-Arbeitskräfte weniger produktiv. Das ergab eine Befragung des Seco und der Hochschule Luzern.
Befragt wurden 1230 Personen in 125 Betrieben, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag zu der Studie schreibt. Ermittelt wurde in der schweizerischen Befragung in Büros (SBiB) die Häufigkeit von Beeinträchtigungen aus der Umgebung. Erhoben wurden die Daten von März bis Mitte April 2009.
Lärm als grösste Beeinträchtigung
Die am häufigsten genannten Beeinträchtigungen aus der Umgebung waren Lärm im Raum, etwa durch Gespräche und Telefonate im Hintergrund, gefolgt von trockener oder schlechter Luft, Problemen mit der Temperatur, ungenügendem Licht und Zugluft.
Je grösser das Büro war, desto häufiger wurden Zugluft und trockene Luft sowie Lärm im Raum genannt. In grösseren Büros wurde die Temperatur als zu niedrig, in kleineren als zu hoch eingestuft. Räume mit Klimaanlagen kamen generell schlechter weg, als solche mit natürlicher Lüftung. Allgemein stuften die Befragten die Verhältnisse in kleinen Büros besser ein, als in den grossen.
Brennende Augen
Häufigste gesundheitliche Beeinträchtigung der Befragten am Arbeitsplatz waren gereizte, brennende oder juckende Augen, Konzentrationsschwierigkeiten, schwere Köpfe und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit. Diese Symptome nannten Arbeitskräfte in kleinen Büros signifikant seltener als jene in Grossraumbüros.
Bei den arbeitsorganisatorischen Faktoren ergab die Studie ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen den Bürogrössen: In kleinen Büros waren die Angestellten generell zufriedener, unterbrachen die Arbeit weniger häufig und bewerteten die Attraktivität ihrer Arbeitsplatzes höher. Zudem gaben Personen in solchen Büros häufiger an, ihr Arbeitsplatz erlaube ihnen, produktiv zu sein.
Schalldämmende Trennwände
Grosse Büros verzeichneten mehr krankheitsbedingte Absenzen als kleine. Das ist gemäss Seco bezogen auf diesen wichtigen Kostenfaktor ein weiterer Nachteil für Grossraumbüros.
Das Seco kommt zum Schluss, dass in Grossraumbüros der grösste Konfliktfaktor der Lärm ist. Das sollte bei der Planung und beim Betrieb berücksichtigt werden, etwa durch eine schalldämmende Trennung oder speziell abgetrennte Arbeitsbereiche.
Auch technische Einrichtungen wie Beleuchtung und Lüftung sollten bedürfnisgerecht gestaltet werden. So könnten die Unternehmen mittel- und langfristig Kosten etwa wegen mehr Absenzen vermeiden, schreibt das Seco .
SDA/sam
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