Schlamm statt Schnee am Skilift
Der Skibetrieb im Weyermannshaus bleibt am Samstag geschlossen. Was der Wintersturm Burglind damit zu tun hat. Und wofür er nichts kann.

Während der Orkan Burglind im Dählhölzliwald Buchen umfegte, sorgte der Wind auch beim Freibad Weyermannshaus für Chaos: Zahlreiche Absperrgitter flogen durch die Luft. Diese werden seit Dezember dafür eingesetzt, das Becken des Freiluftbades einzuzäunen und Kinder auf dem Lift des neuen Stadtberner Skigebiets zu sichern.
Das Skigebiet wurde Anfang Dezember von der Gemeinderätin Franziska Teuscher (GB) eingeweiht und entstand in einer Zusammenarbeit mit der Skidestination Gstaad.«Da Plastikplanen an den Gittern befestigt waren, konnten diese vom Wind natürlich einfach erfasst und weggeblasen werden», erzählt Markus Gasser, stellvertretender Leiter des Stadtberner Sportamtes.
Er weilt gerade in den Ferien, nicht so seine Mitarbeiter: Sie haben beim «Weyerli», wie das Bad von vielen Bernern genannt wird, wieder aufgeräumt: Die Gitter stehen wieder am Beckenrand, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. Ob der zur Scheiterbeige verarbeitete Baum vom Sturm gefällt wurde, bleibt ein Geheimnis.
Anklang im Quartier
Dennoch werden heute keine auf Skier geschnallten Kinder den Hügel hinabflitzen: Die Temperaturen von bis zu 14 Grad liessen das kalte Weiss schlicht dahinschmelzen.
Übrig blieb einzig eine Schlammwiese, wie man sie vom Gelände eines verregneten Gurtenfestivals kennt. Wer jetzt denkt, dass es beim Weyermannshaus derart viel geschneit hat, dass es fürs Skifahren reicht, täuscht sich. Der Schnee wird aus dem Abrieb der daneben liegenden Eisbahn gewonnen und so das künstlich erzeugte Eis rezykliert.
Angelaufen sei der Betrieb des 60 Meter langen Förderbandes gut. «Wir hatten viele positive Reaktionen aus dem Quartier», freut sich Gasser. Ausserdem habe sich eine Snowboardschule gemeldet. Sie bietet ihre Hilfe an und will Grundkurse erteilen. Als Gegenzug will sie das Skigebiet als Trainingsort benutzen.
Hoffnung für Mittwoch
Während die Piste täglich offen ist – vorausgesetzt, es liegt Schnee –, ist das Förderband lediglich mittwochs, samstags und sonntags in Betrieb. Im Moment steht es aber still. «Es hat Personen gegeben, die enttäuscht waren, dass es nicht jeden Tag läuft. Aber man kann den Hügel auch selber hochgehen», so Gasser.
Die Skisaison auf Berner Gemeindeboden ist aber nicht vorbei, gibt sich Gasser zuversichtlich. «Wir werden den Abrieb trotz der warmen Temperaturen sammeln und versuchen, nächsten Mittwoch noch einen Skitag zu veranstalten.»
Wer die Wetterprognosen anschaut, weiss, dass diese Hoffnung mit dem Schnee dahinschmilzt: Das Thermometer bleibt auch in der Nacht knapp über dem Gefrierpunkt. Dennoch meint Gasser: «Wir sind guter Dinge.»
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