Schlag gegen «El Chapos» Drogenkartell
Die mexikanische Polizei hat mit einer Grossoffensive 22 Mitglieder des Sinaloa-Drogenkartells festgenommen. Zwei Menschen kamen dabei um.

Nach der Festnahme des Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán schlug die mexikanische Polizei mit Hilfe der USA zu. Im Zuge einer Grossoffensive nahm sie 22 führende Köpfe des Sinaloa-Drogenkartells fest. Wie die Zeitung «El Universal» berichtete, sind darunter Mitglieder, die für die Finanzgeschäfte des Kartells verantwortlich sind. Der Zugriff sei im Bundesstaat Sonora im Grenzgebiet mit den USA erfolgt.
Die Festgenommen hätten dort Drogen gelagert und Migranten untergebracht, die in die USA gebracht werden sollten. Bei dem Zugriff seien zwei Menschen getötet worden. Zudem wurden laut Bundespolizei 250 Kilogramm Marihuana und 18 Waffen sichergestellt. Sicherheitsbehörden der USA hätten mit Informationen zu den Transportrouten der Drogenhändler und möglichen Aufenthaltsorten wichtige Hinweise geliefert, hiess es weiter.
USA verlangen die Auslieferung
Nach seinem Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis war Guzmán am 8. Januar gefasst worden. Die USA haben die Auslieferung des Chefs des Sinaloa-Kartells beantragt. Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vor. Mexikos Regierung unterstützt dies.
Das Sinaloa-Kartell gilt als eines der mächtigsten Syndikate Mexikos. Es kontrolliert im Westen des Landes den Kokain- und Marihuana-Schmuggel in die USA und unterhält enge Kontakte zu kolumbianischen Drogenhändlern.
Kartell erweiterte Betätigungsfeld
Mittlerweile hat das Kartell sein Geschäftsfeld erweitert und ist nach Einschätzung von Experten auch in Produktpiraterie, Menschenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt. Allein mit Drogen setzt es Schätzungen zufolge jährlich rund drei Milliarden US-Dollar um.
Es ist nicht hierarchisch organisiert, sondern eine Allianz aus mehreren Drogenbossen und deren Gefolgsleuten. In den USA soll das Kartell zeitweise für rund 25 Prozent des Kokain-Angebots verantwortlich gewesen sein.
SDA/nag
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