Schiff fährt wegen Handelsstreit seit einem Monat im Kreis
Wegen hoher Zölle kann der US-Frachter Peak Pegasus seit einem Monat nicht in China anlegen.

Sie ist zum Symbol des Handelskriegs zwischen den USA und China geworden: die Peak Pegasus. Der US-Tanker mit einer Schiffsladung Sojabohnen im Wert von über 20 Millionen Dollar fährt seit einem Monat vor der chinesischen Küste im Kreis. Eigentlich hatte sich der Frachter am 8. Juni von der US-Stadt Seattle auf den Weg in die chinesische Hafenstadt Dalian gemacht. Dort sollte er am 6. Juli anlegen. Dazu kam es aber nie.
Denn kurz vor dem geplanten Ankunftsdatum führte US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle auf chinesische Produkte ein. Die Besatzung der Peak Pegasus versuchte noch, den chinesischen Hafen zu erreichen, bevor China Gegenzölle erheben konnte.
Stunden nach Einführung der Zölle angekommen
Dabei wurde sie von Nutzern auf chinesischen sozialen Medien angefeuert: «Viel Glück!» und «Du bist keine normale Sojabohne!» schrieben sie. Trotzdem schaffte es die Peak Pegasus nicht. Sie erreichte Dalian kurze Zeit nach Einführung der chinesischen Zölle.
Seither dreht der Frachter Kreise vor der chinesischen Küste. Das dürfte so weitergehen, bis sich der Besitzer der Ladung, das Handelshaus Louis Dreyfus, entscheidet, was mit den Sojabohnen geschehen soll.
Wie das auf dem Radar aussieht:
Denn um die Bohnen an Land zu bringen, müsste der Exporteur 25 Prozent Zölle draufzahlen. Dies würde zusätzliche Kosten in Höhe von rund 6 Millionen Dollar bedeuten.
Wichtigstes Exportgut
Derzeit zahlt das Unternehmen nach Angaben des «Guardian» 12'500 Dollar täglich, um das Schiff zu chartern. So seien bislang zusätzliche Kosten von rund 400'000 Dollar zusammengekommen. Es könnte sich für Louis Dreyfus Rohstoffexperten zufolge finanziell sogar lohnen, noch eine Weile auf See zu bleiben.
Denn auch einen neuen Käufer für die Bohnen ausserhalb Chinas zu finden, dürfte schwierig sein. China ist für die USA der grösste Abnehmer von Sojabohnen. 2017 wurden Bohnen im Wert von 12,7 Milliarden Dollar verschifft. Seit dem Handelskrieg ist der Marktpreis für US-Sojabohnen allerdings gesunken, da sich chinesische Firmen nach alternativen Quellen umschauen. Sollte Louis Dreyfus sich also entscheiden, die Sojabohnen an einen alternativen Ort zu verschiffen, dürften auch die Käufer an diesem Ort wegen des gesunkenen Preises auf Rabatte bestehen.
Weiteres Schiff wartet
«Die Verkäufer der Ware müssten exorbitante Preise zahlen, um das Schiff aus China an ein neues Ziel zu bringen», sagt Michael Magdovitz, Analyst bei Rabobank, dem «Guardian». Die Peak Pegasus, wie auch ein anderes mit Sojabohnen beladenes Schiff, die Star Jennifer, könnten Magdovitz zufolge auch darauf warten, dass China Soja-Importeure wieder subventioniert. Damit könnte sich ein Anlegen in China wieder lohnen.
Der Handelsstreit spitzt sich derweil weiter zu: Nach den ersten Zöllen, die im Juni eingeführt wurden, wollen die USA am 23. August diese erweitern. China plant, ab dem 23. August mit Gegenzöllen auf weitere 333 US-Produkte zurückschlagen.
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