Schaller: Geht sie freiwillig?
Veronica Schaller verlässt in eineinhalb Jahren das Kulturamt der Stadt Bern – obwohl sie gern länger geblieben wäre.

Von «geordnetem Übergang» war am Donnerstagn die Rede und vom «richtigen Zeitpunkt»: Veronica Schaller, Leiterin von Kultur Stadt Bern, geht Ende Januar 2019 in Pension, acht Monate nach ihrem 63. Geburtstag. Daran ist nichts ungewöhnlich, beim städtischen Personal gilt Pensionsalter 63. Bei Schaller verwundert es hingegen schon.
In den letzten Monaten hatte sie mehrmals angetönt, dass sie über ihr Pensionsalter hinaus bleiben möchte. Dem gegenüber steht eine langjährige Tradition der Kritik an der Kultursekretärin. Besonders in ihren ersten Jahren – Schaller ist seit 2008 im Amt – waren die kritischen Stimmen laut.
«Dahinter stehe ich»
Am Donnerstag versuchten sowohl Stadtpräsident Alec von Graffenried als auch Schaller selbst das Spannungsfeld von Wunsch und Realität zu dimmen. «Was ich wann zum Zeitpunkt meiner Pensionierung gesagt habe, ist nicht wirklich relevant», sagte Veronica Schaller. «Wir haben diese Lösung ausgehandelt, und dahinter stehe ich.»
Diverse aufgegleiste Geschäfte will sie in den verbleibenden eineinhalb Jahren abschliessen: die neuen Verträge mit den subventionierten Veranstaltern etwa oder die Kultur-Vierjahresplanung. Mit dem Resultat der «langen Diskussion» scheint sie sich anzufreunden. «Ich freue mich, dass neue Leute kommen mit anderem Groove und anderem Hintergrund.»
«Inzwischen gut etabliert»
Alec von Graffenried sprach von einer «einvernehmlichen Lösung» – und wand ein präsidiales Kränzchen. «Die Kritik gegen die Arbeit von Veronica Schaller geht auf frühere Jahre zurück. Inzwischen hat sie sich gut etablieren können.» Neben Schaller geht auch ihr Stellvertreter Peter Schranz in Pension, bereits im Januar 2018.
Dass mit den personellen Wechseln die städtische Kulturpolitik aus dem Schussfeld rückte, glaubt Alec von Graffenried nicht. «Es geht um die Verteilung von knappen Ressourcen. Da gibt es immer Auseinandersetzungen.»
SDA/tag
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