Sanft nützen und sinnvoll schützen
Seit 40 Jahren bemüht sich der Buchtverein in Spiez um die Perle am See. Zuerst bodigte der Verein eine Überbauung, dann eine Durchgangsstrasse, und heute betreut er die Nutzung der Rogglischeune und deren Umgebung.
Bevor Vereinspräsident Walter Holderegger und Vorstandsmitglied Ursula Tinkl die Übersicht der 40-jährigen Vereinsgeschichte beim Eingang Rogglischeune enthüllten und der Filmemacher Werner Stalder seine neueste Kreation zum Thema präsentierte, liess Holderegger 40 Jahre voller Kämpfe und Emotionen aufleben.
1978 zum Widerstand gegen eine Überbauungsordnung gegründet, hatte der «Verein Freunde einer grünen Bucht» in den Statuten «die Erhaltung der unbebauten Gebiete der Spiezer Bucht» festgehalten. Später trug er bei der Volksabstimmung zum Bau der heutigen Badi zur Verhinderung eines Parkhauses für 50 PW im Untergeschoss bei.
Zugunsten einer Verkehrsberuhigung wirkte er ein zweites Mal mit der erfolgreichen Opposition gegen eine Umfahrungsstrasse bei Grossanlässen in Spiez. Und zu guter Letzt steuerte er 2017 10'000 Franken an die automatische Barrierenanlage bei, die im Sommer den motorisierten Verkehr vom Kern des Erholungsgebietes Bucht fernhält.
Mit den wechselnden Aufgaben des Vereins wechselte er auch zweimal den Namen. 1988 wurde er «aus opportunistischen Gründen» zum «Verein grüne Bucht» und 1994 zum «Verein Bucht Spiez».
Geniessen statt kämpfen
Nach langen und zähen Verhandlungen lautet sein heutiger Auftrag: «Der Verein Bucht Spiez betreibt innerhalb eines neuen Leistungsvertrages mit der Gemeinde weiterhin die Rogglischeune.» Weiterhin sieht er sich laut Holderegger dem Motto verpflichtet: «Sanftes Nützen – gepaart mit sinnvollem Schützen.»
Dazu zählen Vereinsaktivitäten, die dem gesellschaftlichen Zusammenleben dienen: «Warmer Zwetschgenkuchen in der Rogglischür» mit Inszenierungen zur Buchtgeschichte von Eva Frei am 16. September. Und als Abschluss des Jubiläumsjahrs in der Vollmondnacht vom 23. November der von Kerzenlicht verzauberte Buchtweg mit dem Gastquartett Neoländer.
Nebst der Vereinsgeschichte zeigen an der Ostwand der Rogglischeune drei Stelen von Jürg Alder und Ruedi Zeller die wechselvolle Geschichte der Bucht, vom Naturzustand über die Kehrichtdeponie bis zur Vereinsgründung.
Seaside und der Mühlebach
An der Jubiläumsvereinsversammlung orientierte Marcel Sommer über geplante Anpassungen und Neuerungen zum zweiten Seaside Festival vom 24./25. August. Unter anderem verwies er auf verminderte Lärmbelastung und bereits 6000 verkaufte Eintritte pro Tag, die nicht über 10'000 hinausgehen sollen.
Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner ergänzte: «Die Bucht wirkt auch beim Seaside grün und kann das entsprechende Lebensgefühl weitergeben.» Zu Gerüchten nach der erneuten Eindeckung des Mühlebaches befragt, versprach sie: «Im Masterplan Bucht wird der Bach zwar überprüft; verschwinden aber wird er nicht.» Anerkennend meinte sie: «Der Verein spielt für die Bucht eine wichtige und prägende Rolle.»
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