Säugling im Babyfenster des Lindenhofspitals
Im Berner Lindenhofspital ist am Mittwochmorgen ein neugeborenes Mädchen ins Babyfenster gelegt worden.

Am Mittwochmorgen um 9 Uhr wurde im Lindenhofspital Bern ein neugeborenes Baby ins Babyfenster gelegt, wie die bernische Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) mitteilte. Das Baby ist wohlauf. Es kam in der Nacht auf Mittwoch zur Welt und bleibt einstweilen für medizinische Abklärungen im Spital.
Die KESB rief die Mutter des Babys auf, sich bei ihr zu melden. Ziel sei, in Zusammenarbeit mit Fachpersonen die beste Lösung für das Kind zu finden, heisst es in der Medienmitteilung.
Die KESB Bern wird für das Kind eine gesetzliche Vertretung errichten, dem Kind einen Namen geben und für die Unterbringung des Kindes besorgt sein. Die Privatsphären des Kindes und der Mutter würden streng geschützt, betont die Behörde.
KESB und Lindenhofspital machten deshalb am Mittwoch keinerlei weitere Angaben zu dem Fall. Ein Spitalsprecher bestätigte auf Anfrage lediglich, dass das Berner Babyfenster zum zweiten Mal seit der Eröffnung im Oktober 2013 genutzt wurde. Im April vergangenen Jahres war erstmals ein kleines Mädchen abgegeben worden.
Sechs Babyfenster
Im Babyfenster kann ein Kind anonym abgelegt werden. Drei Minuten später geht spitalintern ein Alarm los. Das erste Babyfenster der Schweiz wurde 2001 in Einsiedeln SZ eröffnet, mittlerweile gibt es fünf weitere in Bern, Davos GR, Olten SO, Zollikon ZH und Bellinzona TI. In mehreren Kantonen sind politische Vorstösse hängig.
Babyfenster - zumeist von Abtreibungsgegnern finanziert - sind umstritten. Befürworter betonen, Mütter in auswegloser Situation könnten so ihr Baby anonym in Obhut von Fachleuten geben. Gegner machen geltend, ein Babyfenster setze falsche Signale. Eine Geburt ohne fachliche Hilfe gefährde das Leben von Mutter und Kind.
SDA/mib
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