Russland ist empört über Stimmklau beim ESC
Skandal beim Eurovision Song Contest: Die russische Kandidatin bekam überraschend null Punkte aus Aserbeidschan – obwohl ihr nach der dortigen SMS-Wahl zehn zustanden. Russlands Aussenminister ist empört.

Moskau sieht im Zusammenhang mit dem diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) wegen offenbar «verloren gegangener» Punkte vom Nachbarland Aserbeidschan für Russland einen handfesten Skandal. Während eines im Fernsehen übertragenen Gesprächs der Aussenminister beider Länder präsentierte der Aserbaidschaner Elmar Mammadjarow eine Liste mit den über die drei aserbaidschanischen Handy-Provider abgegebenen Stimmen. Demnach hätte Russland von Aserbeidschan zehn Punkte bekommen.
Beim diesjährigen ESC-Finale im schwedischen Malmö hatte Russland von Aserbeidschan dagegen null Punkte erhalten. An der Gesamtwertung hätte das tatsächliche Abstimmungsergebnis der Aserbaidschaner allerdings nichts geändert, denn Russland landete 17 Punkte hinter Norwegen auf dem fünften Platz.
Panne ist für Aserbeidschan höchst peinlich
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow äusserte sich in dem Gespräch mit seinem Kollegen gleichwohl ungehalten. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass zunächst das aserbaidschanische Staatsfernsehen die Einzelheiten klären müsse, sagte er. Danach würden beide Staaten gemeinsam dafür sorgen, dass dieser «unerhörte Vorgang nicht ohne Reaktion bleiben» werde.
Aserbeidschan, das in der Gesamtwertung hinter Dänemark auf den zweiten Platz kam, hatte von Russland für seinen Song «Hold Me» von Farid Mammadov die Höchstzahl von zwölf Punkten erhalten. Für Aserbeidschan ist die jetzt publik gewordene Panne äusserst peinlich, ist Baku doch – inmitten von Spannungen um Energiefragen und die umstrittene Region Berg-Karabach – auf gute Beziehungen zum grossen Nachbarn Russland aus.
AFP/ajk
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