Auftritt von Kennedy-NeffeRedemarathon an Corona-Demo im Wankdorf
Und wieder demonstrierten in Bern schätzungsweise 3000 Personen gegen die Corona-Massnahmen. Diesmal jedoch im Wankdorf.
Einmal mehr hatten Massnahmengegner über verschiedene soziale Medien dazu aufgerufen, am Freitagnachmittag nach Bern zu ziehen. Die Zusammenkunft war bewilligt. Die Polizei hielt sich im Hintergrund. An der Kundgebung nahmen schätzungsweise rund 3000 Personen teil. Allerdings diesmal nicht in der Innenstadt – sondern im Wankdorf.
Auf dem Flyer, der auch über Telegram gestreut wurde, hiess es, die Sicherheitsdirektion Bern habe eine Verlegung der Kundgebung vom Bundesplatz auf den Rosalia-Wenger-Platz beim Bahnhof Wankdorf verlangt.
Zum Auftakt hielt Organisator Urs Hans eine Rede, worin er die Impfung als gefährlich und das Virus als organisiert bezeichnete. Hans wurde letztes Jahr wegen fragwürdiger Aussagen zur Corona-Pandemie aus der Grünen-Fraktion des Zürcher Kantonsrats ausgeschlossen.
Unter den Teilnehmenden befanden sich die gängigen Gruppierungen: Nicolas A. Rimoldi von Massvoll sowie Michael Bubendorf, Sprecher der Freunde der Verfassung, hielten Reden, die Applaus und Glockengeläut der Freiheitstrychler auslösten. Viele Teilnehmende trugen Shirts oder hatten Plakate bei sich, die für ein Nein an der kommenden Abstimmung zum Covid-Gesetz warben.
Auftritt von Kennedy-Neffe
Die Kundgebung gestaltete sich über drei Stunden als regelrechter Redenmarathon: Als erster «Stargast» trat der extra angereiste Robert Kennedy Jr. auf: Der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten schwang mit zittriger Stimme eine Rede auf Englisch. Kennedy gilt als weltweit bekannter Impfskeptiker und Verbreiter von Verschwörungstheorien.
Weitere Koryphäen aus Verschwörerkreisen wurden im Vorfeld als «top Experten» angekündigt. Unterstrichen wurde von den Veranstaltern der internationale Charakter der Kundgebung. So folgte auf Kennedy per Liveschaltung der Deutsche Reiner Füllmich, der gerade irgendwo im Zug sass und immer wieder mit technischen Störungen kämpfte.
Gegen Ende liessen die Veranstalter noch je eine Videobotschaft von Sucharit Bhakdi und Wolfgang Wodarg laufen. Bei den beiden handelt es sich wie bei Reiner Füllmich um bekannte Massnahmen- und Impfgegner aus Deutschland und Mitglieder der Basisdemokratischen Partei Deutschland (kurz: Die Basis). Die Kleinpartei wurde am 4. Juli 2020 im Umfeld der Proteste gegen die Schutzmassnahmen zur Pandemie in Deutschland gegründet. Gegen 18 Uhr war der Platz leer und die Kundgebung beendet.
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