Ruhig und verlässlich
Der BSV Bern Muri hat sich durch den 23:19-Heimerfolg über Suhr Aarau in der Spitzengruppe der Nationalliga A festgesetzt. Die Berner konnten unter anderem auf Marcel Lengachers Treffsicherheit zählen.

Auch Handballspiele mit wenigen Toren können interessant sein. Die Partie zwischen dem BSV Bern Muri und Suhr Aarau war von taktisch diszipliniertem Verhalten beider Teams geprägt; Treffer mussten zuweilen hart erkämpft werden. Einer war dabei aus Berner Sicht besonders erfolgreich.
Marcel Lengacher erzielte beim 23:19-Erfolg gegen Suhr Aarau sechs Tore, die meisten davon in der Schlussphase. Schon zuvor hatte man nicht den Eindruck gehabt, dass der BSV die Partie gegen die unbequemen Aargauer verlieren könnte.
Die Gastgeber profitierten von der grösseren Kaderbreite und hatten das Spiel unter Kontrolle; selbst nach schwächeren Phasen in beiden Halbzeiten fanden sie rasch wieder auf den richtigen Weg. Aus einer Equipe, die um den Einzug in die Finalrunde kämpfen musste, ist eine Mannschaft geworden, welche der Spitzengruppe in der NLA angehört.
Im letzten Jahr Captain
Letzteres ist auch mit den Toren von Marcel Lengacher verbunden. Der 25-jährige Luzerner befindet sich derzeit in ausgezeichneter Form, zuvor war er beim Auswärtssieg in Schaffhausen gar achtmal erfolgreich. Wenn Lengacher für Spektakel sorgt, tut er dies meist bei Gegenstössen, wo er am linken Flügel seine Schnelligkeit und seine technischen Fähigkeiten zum Tragen bringt. Ansonsten ist er ein ruhiger Typ, der auf dem Feld keine grossen Emotionen zeigt.
Er wirkt zuweilen unscheinbar, ist aber mit seiner Art für die Mannschaft sehr wertvoll. Als sich Thomas Heer verletzte und in der Saison 2016/2017 ausfiel, übernahm Lengacher dessen Funktion als Captain. Mittlerweile ist Heer wieder fit und als kompromisslos agierender Abwehrchef ein wichtiger Bestandteil der stärker gewordenen BSV-Equipe.
Lengacher, bereits seit 2013 im Verein, nimmt aber nach wie vor seine Rolle als erfahrener Akteur im Team wahr. Als Linksaussen ist sein Einfluss auf dem Feld manchmal begrenzt. Kommt der Innerschweizer aber mit dem Spielgeschehen in Berührung, kann sich das Team auf ihn verlassen.
«Aleksandar Stevic ist ein sehr professioneller Coach, der strukturiert vorgeht und ausgezeichnete Arbeit leistet.»
Lengachers Vertrag läuft aus. «Ich möchte beim BSV bleiben», sagt er. «Und mit dem Verein in die neue Halle einziehen.» Zumal die sportlichen Perspektiven sehr gut scheinen. «Aleksandar Stevic ist ein sehr professioneller Coach, der strukturiert vorgeht und ausgezeichnete Arbeit leistet», lobt Lengacher.
«Kein spezielles Spiel»
Im BSV-Tor stand zu Beginn des Spiels Dragan Marjanac. Der Serbe hat einen ab nächste Saison gültigen Fünfjahresvertrag bei Gegner Suhr Aarau unterschrieben. In der ersten Begegnung nach der Bekanntgabe des Wechsels traf der 32-Jährige gleich auf die Aargauer. Marjanac verneinte, dass es sich um ein spezielles Spiel gehandelt habe.
«Ich bin Profi. Ich habe mich auf dieses Spiel vorbereitet wie auf jedes andere; bis Ende Saison spiele ich für den BSV.» Marjanac will mit seiner Familie in der Schweiz bleiben; Suhr Aarau ermöglicht ihm dies für die nächsten Jahre. Die Berner schliessen generell keine derart langfristigen Verträge ab. «Ich will noch einmal eine neue Herausforderung angehen», nennt der Serbe einen weiteren Grund für den Wechsel.
Am Samstag parierte er erst einige Würfe des Gegners; nach einigen unglücklichen Aktionen wurde Marjanac in der 25. Minute durch Dominic Rosenberg ersetzt. Dieser lieferte eine gute Vorstellung ab und blieb bis zum Spielende im Tor. Rosenberg leidet an Hüftproblemen; es ist ungewiss, ob er die Karriere fortsetzen kann. Spielt der BSV auf ähnlichem Niveau weiter, dürfte der Klub für zwei neue Torhüter einen attraktiven Arbeitgeber darstellen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch