Marc Rosset über Roger Federer«Champions wie Roger ticken anders»
Viel Kritik am Schweizer nach dem Paris-Rückzug, doch nun nimmt ihn sein einstiger Weggefährte Marc Rosset in Schutz. Das sei ein spezieller Fall, sagt der Genfer.

Hat Sie das Forfait von Roger Federer nach drei Matchs überrascht?
Nein. Es hat mich nicht überrascht.
Einige kritisierten ihn scharf dafür, wie etwa Patrick McEnroe, der sagte, wenn man an einem Turnier antrete, müsse man auch bereit sein, es fertig zu spielen. Stimmt eigentlich, nicht?
Man kann Roger ja wohl nicht vorwerfen, er habe nicht viel gemacht fürs Tennis. Und ich finde, er hält das Fairplay immer hoch. Auch in dieser Situation. Er hätte auch sagen können, er habe sich an der Schulter verletzt. So viele Spieler ziehen sich zurück und erfinden irgendeine Verletzung. Roger hat das nicht getan, er hat offen gesagt, wie es ist. Natürlich ist sein Forfait ein Schock für die Leute. Zumal es ein Grand Slam ist. Aber wenn du nach 15 Monaten und zwei Knieoperationen zurückkommst, mit 39, wohlgemerkt, ist das ja wohl ein spezieller Fall. Und wir sprechen von einem Spieler, der in seiner ganzen Karriere nur dreimal Forfait gegeben hat.