«Roger Federer lobte meine Rede»
über den Davis-Cup in Bern, über den Nutzen solcher Anlässe
Alexander Tschäppät, welche Bilanz ziehen Sie nach Roger Federers Auftritt in Bern? Alexander Tschäppät: Die Tenniswoche hat sich gelohnt. Die Berner Hotels waren gefüllt, und die Beizer machten Mehrumsatz. Die Stadt selber hat von der Werbewirkung profitiert. Bern war eine Woche lang in den Medien präsent. Es gab Bilder von Federer auf dem Bundesplatz. Eine solche Inseratekampagne wäre für die Stadt unbezahlbar gewesen. War der Davis-Cup die 6000 Franken wert, welche die öffentliche Hand dafür bezahlt hat? Auf jeden Fall. Es lohnt sich für uns, auch in Zukunft um solche Events zu kämpfen. Aus der Stadtkasse fliessen pro Jahr 25 Millionen Franken ausschliesslich in den Breitensport. Daneben sind die Beträge, die wir für Spitzensportanlässe ausgeben, relativ gering. Der Breitensport ist für uns das Fundament. Das ist gut so. Doch gerade für den Breitensport sind die Spitzensportler wegen ihrer Vorbildfunktion sehr wichtig. Wo liegt die Schmerzgrenze für Sportevents in Bern? Das hängt von der Grösse und der Dauer des Anlasses ab – und auch davon, wie gross dessen Werbewirkung ist. Wir müssen von Fall zu Fall entscheiden, wie viel wir beisteuern können. Eine Fussball-Euro darf mehr kosten als eine Davis-Cup-Partie. Aber eines kann ich versichern: Das Stadtparlament schaut uns bei diesen Ausgaben genau auf die Finger. Und ab einem gewissen Betrag kann sich auch das Stimmvolk dazu äussern. Wie haben Sie die Stimmung während der Tennismatches in der Postfinance-Arena erlebt? Die Stimmung war grossartig. Die Zuschauer haben Roger Federer und Stanislas Wawrinka jeden Eigenfehler verziehen und ihre Gewinnschläge frenetisch bejubelt. Ich glaube, es war ein Merci des Publikums an die beiden Tennisstars, weil sie einmal in der Hauptstadt spielten. Streben Sie eine Neuauflage an? Nun haben wir gesehen, dass sich die Postfinance-Arena bestens für Tennismatches eignet. Aber fürs nächste Davis-Cup-Heimspiel kommt wohl wieder die Westschweiz zum Zug. Danach werden wir sicher wieder um den Davis-Cup kämpfen. Denn auch der SCB profitiert davon, wegen des ausverkauften Stadions. Was bleibt Ihnen persönlich vom Davis-Cup in Erinnerung? Die Begegnung mit Roger Federer. Ich konnte am Players-Abend im Kornhaus mit dem Weltstar reden. Er kam zu mir und lobte meine Rede. Er fand sie witzig und bat mich, während der Auslosung der Spielpaarungen am Donnerstag eine weitere Rede zu halten. Das habe ich dann auch sehr gerne gemacht. Welche Fähigkeit Federers möchten Sie als Politiker haben? Mich hat beeindruckt, wie locker Federer an seine Aufgaben herangeht. Je mehr er in einem Spiel in Rücklage gerät, desto schönere Gewinnschläge packt er aus. Bei Federer führt Druck zu Höchstleistungen. Diese Fähigkeit möchte ich als Politiker besitzen. Auch wir sind oft unter Druck. Interview: Tobias Habegger>
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