Aufgewachsen ist er im Hotel Rebstock, vis-à-vis dem Restaurant Rössli, wo seine Eltern jahrzehntelang den Betrieb führten. Später begann Aristo Tschuor seine Gastrolaufbahn mit einer Kochlehre im Hotel Beatus in Merligen. Nach Abschluss der Hotelfachschule Belvoir in Zürich startete er am 15. November 1977 als selbstständiger Wirt mit der Eröffnung des Restaurants Rössli, das bereits seit Anfang der 1960er-Jahre der Familie Tschuor gehörte.

Ein Highlight sei 1991 die Wiedereröffnung mit neuem Gastrokonzept gewesen, nach einem umfassenden Umbau, erinnert sich Tschuor im Gespräch. Als Tiefpunkt in der Rössli-Geschichte bezeichnete er die finanzielle Krise 1999, die er dank Unterstützung von Kapitalgebern aus der Region durch- und überstehen konnte. «Wir haben uns durchgekämpft und konnten die fremdplatzierten Aktien wieder zurückkaufen», hält Tschuor nicht ohne Stolz fest.

«Laufend auf geänderte ­Gästebedürfnisse ausrichten»

«Die Gastroszene ist in einem extremen Wandel – alles ist viel kurzlebiger, und die traditionellen Betriebe müssen sich laufend auf die geänderten Gästebedürfnisse und -wünsche neu ausrichten», beschreibt Tschuor die aktuelle Lage. Da in der Familie keine Nachfolgeregelung besteht, haben Tschuor und seine Gattin Viktoria, die ihm seit über 20 Jahren im Betrieb zur Seite steht, ­beschlossen, das Rössli zu verkaufen.

Ganz zurückziehen aus dem Gastwirtschaftsleben wollen sich Aristo und Viktoria Tschuor aber noch nicht. «Es gibt viele Möglichkeiten, wo wir unsere Erfahrungen noch einbringen und einen harmonischen Übergang ins Pensioniertenleben gestalten können», meint Tschuor mit einem Blick in die persönliche Zukunft.

Drei einheimische Investoren erwerben die Räumlichkeiten des Restaurants Rössli und werden gemäss Auskunft von Stephan Dummermuth, Brügger Immotreuhand AG, Meiringen, den Betrieb voraussichtlich in neuer Form im Frühjahr 2019 wiedereröffnen. Weitere Informationen dazu wollen die neuen Eigentümer in den nächsten Tagen veröffentlichen.