Roche wächst vor allem dank Krebsmedikamenten
Der Branchenriese konnte in den ersten neun Monaten des Jahres seinen Umsatz um vier Prozent erhöhen. Angekurbelt wurden die Verkäufe laut Roche besonders durch die Medikamentensparte.
Der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 33,69 Milliarden Franken Umsatz erwirtschaftet. Damit hat das Branchenschwergewicht 7 Prozent mehr hereingeholt als in derselben Periode des Vorjahres. Zu konstanten Wechselkursen betrug der Zuwachs 4 Prozent.
Von der Finanznachrichtenagentur awp befragte Experten hatten im Schnitt mit Einnahmen von 33,52 Milliarden Franken gerechnet. Die Abschwächung des Frankens zum Dollar und zum japanischen Yen hat sich vor allem im dritten Quartal positiv auf die Rechnung ausgewirkt, wie Roche mitteilte.
Die Analysten zeigten sich beeindruckt vom Resultat und kritisierten einzig, dass die Geschäftsziele für das Gesamtjahr nicht angehoben worden seien. 2012 dürfte das Unternehmen mit einem Umsatzplus «unteren bis mittleren einstelligen Bereich» abschliessen. 2011 hatte Roche 42,5 Milliarden Franken eingenommen.
Mehr Krebsmedikamente verkauft
Trotz Spardrucks im Gesundheitswesen hat die Roche-Sparte Pharma um 7 Prozent auf 26,20 Milliarden Franken zugelegt. Die Verkäufe angekurbelt haben vor allem die Krebsmedikamente MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin, die über die Hälfte der Behandlungsmittel ausmachen, die Roche im Pharmageschäft verkauft. Besonders stark waren die Zuwächse in China und Brasilien.
In den USA und in der Schweiz hat Roche Perjeta auf dem Markt eingeführt, ein Mittel zur Behandlung von Brustkrebs. Dieses Mittel trägt zu einer effektiveren Behandlung von HER-2-positivem Brustkrebs bei, einer aggressiven Form der Erkrankung. Roche hat zudem die Zulassung eines weiteren Wirkstoffs, T-DM1, beantragt.
Roche geht davon aus, dass die Pharma-Forschung weitere Behandlungs- und Heilmittel wird präsentieren können. 11 von 14 Studien in der späten Entwicklungsphase haben in den ersten neun Monaten positive Ergebnisse gezeigt, wie sich Konzernchef Severin Schwan in der Mitteilung zitieren liess.
Diagnostik legt zu
Das zweite Roche-Standbein, die Sparte Diagnostik, hat von ansteigenden Verkäufen im klinischen Laborgeschäft profitiert. Der Umsatz steigerte sich zwischen Januar und September um 6 Prozent auf 7,50 Milliarden Franken. Die Zuwächse bei den klinischen Labors glichen Rückgänge in anderen Bereichen mehr als aus.
So spürte beispielsweise die Sparte für Diabetesbehandlung neue Einschnitte bei der Kostenerstattung, wie Roche berichtete. Insgesamt legte die Sparte aber wie die Pharmadivision vor allem in China, anderen Ländern im asiatisch-pazifischen Raum und in Lateinamerika stark zu.
An der Börse legten die Roche-Genussscheine nur leicht zu. Nach 11 Uhr lagen die Bons um 0,3 Prozent über Vortagesschlusskurs, bei einem Wert von 184,50 Franken. Der SMI lag derweil um 0,4 Prozent im Plus, der zweite Basler Pharmariese Novartis ebenfalls um 0,3 Prozent.
SDA/kpn
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