Rieter fährt auch ohne Autosparte gut
Der Umsatz des Textilmaschinenkonzerns Rieter erhöhte sich im ersten Halbjahr um 66 Prozent auf 537,8 Millionen Franken. Der Reingewinn lag bei 91,0 Millionen Franken.

Der Textilmaschinenbauer Rieter hat zum ersten Mal seit Abspaltung der Autozuliefersparte Zahlen publiziert. Mit den Textilmaschinen allein steigerte Rieter im 1. Halbjahr den Umsatz um 66 Prozent auf 537,8 Millionen Franken und kam auf Reingewinn von 91 Millionen Franken.
Im Frühjahr 2011 wurde der Rieter-Konzern in zwei unabhängige börsenkotierte Gesellschaften aufgeteilt. Seither widmet sich das Winterthurer Traditionsunternehmen wieder ausschliesslich seinem Kerngeschäft, dem Textilmaschinenbau.
Die abgespaltene Autozuliefersparte ist seit Mai unter dem Namen Autoneum an der Schweizer Börse kotiert und auf Lärm- und Hitzeschutzdämmungen in Fahrzeugen spezialisiert.
Ausgelastete Produktion
Rieters Produktionskapazitäten sind derzeit nach eigenen Angaben infolge der hohen Nachfrage aus Indien, China und der Türkei ausgelastet, wodurch teilweise lange Lieferzeiten entstanden seien. Besonders der zunehmende Bedarf an hochwertigen Garnen habe den Absatz positiv beeinflusst.
So stieg der Gesamtumsatz in Asien und der Türkei im ersten Halbjahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um fast das Doppelte, nämlich von 211,2 Millionen Franken auf 406,8 Millionen Franken. Damit erwirtschaftete Rieter drei Viertel seines Halbjahresumsatzes in dieser Region.
Wie Rieter-Chef Erwin Stoller in einem Interview mit der Finanznachrichtenagentur AWP erklärte, habe sich die Marktsituation jedoch zuletzt verschärft. In der Türkei etwa hätten die Textilhersteller unter einem markanten und plötzlichen Einbruch der Baumwollpreise zu Leiden gehabt.
Bestelleingang rückläufig
Der Bestellungseingang lag gemäss Rieter in den ersten sechs Monaten des Jahres zwar weiterhin auf einem hohen Niveau, ging indes gegenüber dem Vorjahr dennoch um 9 Prozent auf 671,3 Millionen Franken zurück und dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte nochmals etwas abschwächen.
Aufgrund des starken Frankens sei der Abschluss neuer Geschäfte schwieriger geworden, da Rieter diesbezüglich gegenüber ausländischen Mitbewerbern klar im Nachteil sei, sagte Stoller weiter. Der Widerstand der Kunden gegen die Preise in Franken werde immer grösser.
Insgesamt hat der Konzern mit seinem Halbjahresergebnis die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Rieter-Aktien büssten an der Börse am Mittwoch denn auch deutlich an Wert ein. Kurz vor 15.30 Uhr notierten die Papiere 6,7 Prozent im Minus.
SDA/rub
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