Richemont steigert Gewinn um ein Drittel
Richemont hat im letzten Jahr kräftig zugelegt: Der Luxusgüterhersteller präsentiert einen Jahresgewinn von knapp zwei Milliarden Franken und erhöhte den Umsatz um 14 Prozent. Dank reichen Asiaten.

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn mit zweistelligen Raten gesteigert. Ohne die gutbetuchten asiatischen Kunden wäre ein solches Wachstum allerdings nicht möglich.
Von einer Krise in Europa ist auf den ersten Blick bei Richemont nichts auszumachen. Die Verkäufe in Europa stiegen im Geschäftsjahr 2012/2013 (per Ende März) um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, wie Richemont mitteilt.
Allerdings sind es weniger die Europäer selbst, die Richemont dieses Wachstum bescherten, sondern – allen voran – chinesische Touristen. Sie können bei Einkäufen in Europa die hohe Luxussteuer (bis zu 30 Prozent) im eigenen Land teilweise umgehen und decken sich darum auf dem alten Kontinent mit Richemont-Luxusmarken wie Cartier, Jaeger-LeCoultre, Piaget oder IWC ein.
Dennoch ist die Region Asien/Pazifik mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 41 Prozent die wichtigste für den Konzern. Allerdings wuchs der Umsatz mit einem Plus von 13 Prozent weniger schnell als in den vergangenen Jahren.
«Nicht übermässig beunruhigt»
Es erstaunt deshalb nicht, dass die Verantwortlichen mit Argusaugen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Asien schauen. Die Geschäftsleitung hielt sich jedoch an einer Telefonkonferenz mit Prognosen zurück.
Alle Regionen seien gewachsen, hiess es lediglich, wobei Japan wegen bevorstehender Preiserhöhungen in Asien der beste Markt gewesen sei. Grundsätzlich sei man aber bezüglich Chinas «nicht übermässig beunruhigt».
Trotz Verlangsamung sei das Wachstum dort immer noch auf einem Niveau, von dem andere Länder nur träumen könnten. Auf die Frage, wann eine Erholung in China erwartet werde, sagte Verwaltungsratspräsident Johann Rupert: «Keine Ahnung.»
Höherer Gewinn dank Währungsvorteilen
Vorerst sieht es für den Konzern äusserst gut aus. Der operative Gewinn stieg wie bereits Ende April in Aussicht gestellt um 18 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro, der Reingewinn um 30 Prozent auf 2,01 Milliarden Euro.
Weil Richemont in Euro abrechnet, profitierte das Unternehmen von im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Währungsverhältnissen. Dies habe zu einem grossen Teil die Steigerung des Reingewinns ausgemacht, hiess es. Im Vorjahr hatte der starke Franken einen Teil des Gewinns verschlungen.
Chef nimmt eine Auszeit
Seit 2006 hat Richemont den Umsatz und den operativen Gewinn mehr als verdoppelt. Der Reingewinn wuchs in der gleichen Zeitspanne um über 650 Millionen Euro. Gleichzeitig ist der Aktienkurs im vergangenen Jahr um über 50 Prozent gestiegen. Seit Anfang Jahr legte er rund 15 Prozent zu.
Auch am Berichtstag stieg der Kurs der Richemont-Aktie kräftig: Anfang Nachmittag notierte das Papier 6,6 Prozent höher als am Vorabend – unter anderem deshalb, weil Richemont die Dividende von 55 Rappen auf 1 Franken erhöhen will.
Verwaltungsratspräsident und Hauptaktionär Rupert kann also bedenkenlos sein angekündigtes einjähriges Sabbatical antreten. «Ich denke, nach 25 Jahren habe ich mir eine Auszeit verdient», sagte der 62-Jährige. Nach einem Jahr will er aber wieder die Geschicke des Konzerns leiten – «oder früher, wenn es mir langweilig wird».
SDA/wid
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