Berns berühmteste WohngemeinschaftRevolution, stinkende Tintenfische und ein global erfolgreiches Spielzeug
Endo Anaconda wohnte dort, und spätere Regierungsräte waren Hausgäste: Ein Buch beleuchtet die Geschichte der linksradikalen Berner Wohngemeinschaft im «67i».

«Nein… sagen ist schwer», steht auf der Fensterscheibe. Im Ladenlokal an der Neubrückstrasse in Bern werden Frisch-Teigwaren hergestellt. Daneben ist ein Solarium eingemietet, oben an der Fassade prangt ein kleines «No War»-Transparent auf den Lamellenstoren. Der 76-jährige Anton Lehmann, pensionierter Dozent an der Hochschule für Sport Magglingen, und der 69-jährige Journalist und Laufbahnberater Fred Arm stehen davor und besichtigen einen Ort ihrer Vergangenheit – einen, wo junge Menschen nach dem Motto «Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom» Widerstand gegen das System leisteten. An dieser Stelle stand bis zu seinem Abbruch 1993 ein altes dreistöckiges Haus mit Erker, Giebeldach und gestreiften Fensterläden. Lehmann und Arm haben hier in den 1970er-Jahren gelebt.