«Reporter belagerten mein Haus»
Doppelolympiasieger Mo Farah kommt nach den Doping-Anschuldigungen gegen seinen Coach Alberto Salazar nicht zur Ruhe.
Es sind schwierige Zeiten für Mo Farah, den britischen Helden der Spiele 2012 in London. Von der damaligen Unbeschwertheit der beiden Siege über 5000 und 10'000 Meter kann Farah nur träumen. Im Moment muss er sich nämlich mit einer Doping-Affäre herumschlagen, mit der er eigentlich gar nichts zu tun hat. Im Mittelpunkt der Anschuldigungen steht Alberto Salazar, selbst ehemaliger Spitzenläufer und mittlerweile seit Jahren Coach – unter anderem von Farah. Eine BBC-Reportage deckte Anfang Juni vermeintliche Verabreichungen von illegalen Substanzen auf, nun ermitteln UK Anti-Doping (Ukad) und die US Anti-Doping Agency (Usada). Es geht dabei um den US-amerikanischen Läufer Galen Rupp, der 2002 im Alter von erst 16 Jahren zur Einnahme von Testosteron-Präparaten genötigt worden sei.
Mittlerweile hat sich Salazar, der trotz der Anschuldigungen weiterhin seine Trainingsgruppe in Oregon leitet, selbst zu Wort gemeldet. In einem 12'000 Wörter umfassenden Statement weist er jegliche Vorwürfe von sich. Auch Rupp bestätigt die Version von Salazar.
Medienrummel um die Nebenfigur
Der Leidtragende – obwohl eine Nebenfigur in dieser ganzen Geschichte – ist Farah, welcher der erfolgreichste und berühmteste Schützling des Beschuldigten ist. Immer wieder betonte der Brite, dass er nichts mit Doping am Hut habe und dass er der Erste wäre, der Salazar verlasse, wenn sich die Anschuldigungen als wahr herausstellten. Nur: Den Grossteil der Medien interessiert das nicht. So machte Farah jetzt in einem Interview mit Sky Sports publik, dass er nach Bekanntwerden der Geschichte keine ruhige Minute mehr hatte: «Ich wollte eigentlich Zeit mit meiner Familie verbringen, ein wenig relaxen. Aber Reporter belagerten mein Haus, parkten an der Strasse davor und belästigten mich sogar, wenn ich mit meinen Kindern unterwegs war.»
Farah stellte auch noch einmal klar: «Ich habe mich mein halbes Leben lang abgearbeitet, um da zu sein, wo ich jetzt bin. Wenn jemand sagt, ich hätte eine Abkürzung genommen, dann ist das weder richtig und noch fair.» Er sei seit 2008 insgesamt 148-mal getestet worden und jedes einzelne Ergebnis sei negativ ausgefallen.
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