Reiche Schweizer
Die Vermögen der privaten Haushalte sind wieder auf Vorkrisenniveau angestiegen. Steigende Aktienkurse und Immobilienvermögen haben dazu beigetragen. Gleichzeitig stieg die Verschuldung.

Die Schweizer sind im vergangenen Jahr reicher geworden: Das Reinvermögen pro Kopf stieg 2009 um 17'000 auf 333'000 Franken. Die pralleren Sparbücher und die Erholung der Aktienmärkte liessen die finanziellen Polster damit wieder auf das Vorkrisenniveau von 2007 steigen.
Insgesamt nahm das Reinvermögen der privaten Haushalte in der Schweiz um 6,5 Prozent auf 2,59 Billionen Franken zu, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag mitteilte. 2008 waren die finanziellen Polster wegen der Finanzkrise stark geschmolzen.
Die SNB berechnet das Guthaben der privaten Haushalte einerseits aus Immobilienwerten, andererseits aus finanziellen Forderungen - da zählen unter anderem Aktien, Bargeld und Pensionskassengelder dazu. In allen Bereichen haben die Schweizer im letzten Jahr mehr Vermögen angehäuft.
Guter Börsenverlauf
Wichtiger Treiber war die positive Entwicklung an den Aktienbörsen: Im In- und Ausland wurden 2009 rund ein Drittel der Kursverluste des Jahres 2008 wieder wettgemacht. Deswegen stieg der Aktienbestand der privaten Haushalte um 43 Milliarden auf 212 Milliarden Franken.
Die Anteile an Kollektivanlagen nahmen um 19 Milliarden auf 181 Milliarden Franken zu. Die Kursgewinne wirkten sich auch auf die Pensionskasse aus: Die Ansprüche gegenüber Pensionskassen und Versicherungen stiegen um 8 Prozent auf 804 Milliarden Franken.
Sparkonti beliebt
Trotz der spürbaren Erholung an den Börsenmärkten lagerten die Schweizer ihr Geld dennoch lieber auf Sparkonten. Diese Einlagen (Bargeld und Einlagen) nahmen um 4,6 Prozent auf 522 Milliarden Franken zu. Im Vergleich zu 2005 hatten die Schweizer gar 15 Prozent mehr an Bargeld zur Verfügung.
Profitieren konnten die Schweizer auch von den steigenden Häuserpreisen: Das Immobilienvermögen der Schweizer Privathaushalte stieg um 2,3 Prozent auf 1,3 Billionen Franken an.
Verschuldung nimmt zu
Den Forderungen stehen die Verpflichtungen gegenüber: Die Schulden der privaten Haushalte stiegen 2009 um 3,8 Prozent auf 651 Milliarden Franken. Vor fünf Jahren war die Schuldenlast auf den Schweizer Schultern noch um knapp 13 Prozent leichter.
Den grössten Brocken machten mit 90 Prozent die Hypotheken aus. In Zahlen ausgedrückt standen die Schweizer mit 604,5 Milliarden Franken in der Kreide - 25 Milliarden Franken mehr als noch 2008. Der Grund für die Zunahme: Die tiefen Zinsen verleiteten viele Schweizer dazu, eine Hypothek aufzunehmen oder eine bestehende zu erhöhen.
SDA/jak
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