Zwiespältige Bilanz
Die Schweizer Schützen haben an der WM vorab in den nichtolympischen Disziplinen überzeugt. Vier Berner haben Olympiachancen.
10 Medaillen, davon 5 aus Gold, und der 6.Rang in der Nationenwertung: Die Schweiz hat an der Schiess-WM in München die Erwartungen übertroffen. Doch der Schein trügt. In den olympischen Disziplinen gewann die helvetische Delegation «nur» eine bronzene Auszeichnung (Annik Marguet im Dreistellungsmatch), ansonsten blieben Spitzenergebnisse aus. Die vielen Erfolge in den 300-Meter-Wettbewerben seien für den Verband sehr wertvoll, hätten aber vorab bei Swiss Olympic – die Disziplin gehört der gleichen Prioritätstufe an wie Ballonfahren und Boccia (die Red.) – und in den Medien einen geringen Stellenwert, sagt der Berner Delegationschef Urs Weibel. Es sei frustrierend, erhielten die Athleten in dieser Sparte kaum Anerkennung. Zumal sich von den 70000 lizenzierten Schweizern 65000 auf diesen Bereich konzentrierten. Dank Marguets Podestplatz sicherte sich die Schweiz immerhin früh den ersten Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2012 in London. Weibel liebäugelt in zwei Jahren mit einem halben Dutzend Teilnehmer; Beat Müller und Nicolas Rouiller (beide Thörishaus) sowie Irene und Simon Beyeler (Schwarzenburg) attestiert er durchaus Qualifikationschancen. Letzterer triumphierte in Bayern zusammen mit Müller in der 300-Meter-Teamkonkurrenz; Irene Beyeler indes blieb unter ihren Möglichkeiten. EM 2013 in der Schweiz? Gegenüber den Spielen 2008 in Peking sei eine Steigerung nötig, die Konkurrenz würde jedoch keine Anstrengungen scheuen, sagt Weibel. In vielen Ländern trainieren die Schützen unter (halb-)professionellen Bedingungen. «Dies ist in der Schweiz kaum möglich, aber auch nicht das zentrale Problem», erklärt Weibel. Vielmehr sei es eine Mentalitätsfrage. «Wir denken in entscheidenden Momenten oft zu viel nach, behindern uns teils selbst.» An der WM sickerte durch, dass die kontinentalen Titelkämpfe 2013 in der Schweiz stattfinden könnten. Der europäische Verband signalisierte Interesse. Als Austragungsort käme Zürich infrage. Philipp Rindlisbacher>
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