Zuschauerhoch und Fanärger
YB - Basel ist ausverkauft. Die Fans aber sorgen immer wieder für Ärger. Der FC Zürich reagiert mit einer beispiellosen Massnahme.
Seit gestern Mittag, und damit sechs Tage (!) vor dem Spiel, ist das Gipfeltreffen zwischen YB und Basel am Sonntag ausverkauft – 31120 Zuschauer werden im Stade de Suisse anwesend sein. Die Partie wird auf Wunsch des Schweizer Fernsehens bereits um 13.30 Uhr ausgetragen, da Roger Federer am Nachmittag möglicherweise den Masters-Final bestreitet. «Wir sind nicht glücklich über die Anspielzeit, weil sich viele Besucher auf 16 Uhr als Spielbeginn eingestellt hatten», sagt YB-CEO Stefan Niedermaier. «Als Alternative hätten wir um 19 Uhr spielen können, aber der Sonntagabend wäre noch schlechter gewesen.» YB - Basel ist für Organisatoren und Polizei ein Hochrisikospiel, mit Scharmützeln zwischen den Fangruppen ist zu rechnen. Gewisse Anhängerkreise stehen wieder mal in der Kritik: Beim Cupspiel Basel - Zürich am Freitag kam es zu heftigen Ausschreitungen und zahlreichen Verletzten – und YB-Fans zünden in den Auswärtsspielen meistens Feuerwerk. «So kann es nicht weitergehen», sagt Thomas Grimm, der Präsident der Swiss Football League. «Alle involvierten Parteien müssen hart und konsequent gegen fehlbare Personen vorgehen, hoffentlich in Zukunft auch während einer Partie. Fussballspiele dürfen keine Plattform für Chaoten sein.» FCZ auswärts ohne Fans Liga, Klubs und Polizei wollen die Gewalt und das Abbrennen von verbotenem Pyro mit aller Macht unterbinden. «Man darf aber nicht vergessen, dass es ja nur eine kleine Minderheit im Stadion ist, die sich nicht an die Regeln hält», sagt Grimm. Eine erstaunliche Massnahme gegen die Fanauswüchse hat gestern der FC Zürich präsentiert. Der Verein schreibt, am Freitag in Basel seien Einrichtungen im FCZ-Gästesektor von randalierenden Chaoten mit einer noch nie gesehenen Wut zertrümmert worden. Gegen 200 Personen ohne Ticket verschafften sich gewaltsam Zutritt und randalierten im Gästeblock ungehemmt. Der Meister wird deshalb bis auf weiteres keine Tickets mehr an eigene Fans für Auswärtsspiele verkaufen. Und er wird bei Hochrisiko-Heimspielen (Basel, YB) keine Karten mehr an Gästefans für einen eigenen Sektor anbieten. Auswärtige Fans könnten sich nun aber irgendwo Tickets kaufen und unter Zürcher Besucher mischen, was ebenfalls problematisch ist. «Es stimmt mich nachdenklich, wenn ein Verein zu solchen Mitteln greifen muss», sagt Grimm. «Es wird sich zeigen, ob der Entscheid erfolgreich ist. Gemäss meinen Informationen waren es ja Personen ohne Karten, welche in Basel das Chaos verursacht haben. Es wäre schön, würden diesem Entscheid flankierende Massnahmen folgen. Die Liga unterstützt alle Vereine.» Viertelfinal in Bern? Bei YB sind noch keine derart drastischen Überlegungen gemacht worden, um die immer wieder negativ auffallenden Berner Anhänger zu bestrafen. Freude an den regelmässigen Bussen hat man beim Verein aber verständlicherweise keine. Immerhin wird der Cupviertelfinal gegen Lausanne kein Hochrisikospiel. Gestern deponierte YB eine Anfrage beim Challenge-League-Verein, ob Lausanne gegen eine garantierte Summe das Heimrecht abtauschen möchte. Am 13. Dezember wären im modernen, sicheren und mit Kunstrasen ausgestatteten Stade de Suisse bestimmt 10000 Zuschauer dabei. Im Cup werden die Zuschauereinnahmen geteilt, und Lausanne ist nicht als Fussball-Hochburg bekannt. Noch ist aus Lausanne keine Antwort eingetroffen. YB-Trainer Vladimir Petkovic sagt über den Viertelfinalgegner: «Es hätte schlimmer kommen können. Es muss unser Ziel sein, im Cup zu überwintern.» Petkovic peilt in dieser Saison das Double an. In beiden Bewerben dürfte der FC Basel härtester Konkurrent sein.Fabian Ruch >
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