Wochenende in der «Oase des Seins»
Für ein Wochenende mit keltischer Kultur in idyllischer Landschaft nehmen die Besucher auch lange Anfahrtswege in Kauf.
«Willkommen in der Oase des Seins.» Mit rauchiger Stimme eröffnet Markus Sommer, der von allen hier einfach Sumi genannt wird, das Keltenfest. Trotz Nässe und Kälte geht er barfuss übers Festgelände. Mit seinen langen Haaren, den zerfetzten Jeans und seiner Lebenseinstellung ist Sumi ein Exot in der Gemeinde Guggisberg. Das Keltenfest, das er jeweils zusammen mit Freunden und Bekannten organisiert, findet bereits zum 17.Mal statt. Der dreitägige Anlass zieht jedes Jahr um die tausend Besucher aus dem In- und Ausland auf den Hof oberhalb der Hirschmatt. Friedlich, familiär Die Festivalbesucher haben vor dem Eingang eine kleine Zeltstadt errichtet. Fackeln und Feuerstellen weisen den Weg aufs beleuchtete Festgelände. Im Keltenhaus, in der Nähe des kleinen Festplatzes, werden Vorträge gehalten. Von einer kleinen Bühne erklingt Zigeunermusik. An der Bar wird neben Bier auch traditionell hergestellter Met und Chai-Tee serviert. Die Stimmung ist friedlich, fast schon familiär, manch einer geht wie Sumi barfuss. Einige Frauen haben die Haare zu langen Zöpfen geflochten, dazu tragen sie Röcke und bunten Schmuck. Spätestens jetzt wird den Besuchern klar, was Sumi mit «Oase des Seins» gemeint hat: Die Sorgen des Alltags sollen hier einfach mal in den Hintergrund treten. Seit 19 Jahren sucht der 52-jährige Sumi hier in der Hirschmatt mit seiner Familie das Leben im Einklang mit der Natur. «Wie die Kelten versuchen wir, möglichst keine Spuren auf der Erde zu hinterlassen», sagt er. Deshalb hat er sich auch für eine biologische Festwirtschaft entschieden. Nicht nur Kelten-Fans Das Brot wird vor Ort gebacken, das Fleisch stammt von der eigenen Kuh, das Gemüse aus dem Gemüsegarten und das Wasser aus einer nahe gelegenen Quelle. Das Keltenfest ist nicht nur für Keltenfans gedacht. Er wolle allen Besuchern eine Möglichkeit geben, hier mit ihm zusammen sein persönliches Paradies zu erleben, so Sumi. Der Besucherstamm habe sich in den letzten Jahren etwas erweitert. Früher seien es vor allem Bekannte gewesen, nun kämen auch Leute von weit her ans Keltenfest (siehe unten). «Die Idee der Freiheit wird dabei vor allem für Städter immer attraktiver», so Sumi. Doch nicht nur sich nach Natur sehnende Städter, Keltenfans, Freunde und Bekannte, sondern auch Architekturinteressierte kommen in die Hirschmatt. Sie interessieren sich für das Keltenhaus, das Sumi vor 17 Jahren mit Freunden gebaut hat. Es ist ein Rundhaus, gebaut nach keltischem Muster. Es besteht aus Lehm, Rundholz und wird von einem Dach aus Schilf geschützt.Sebastian Steiner >
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