«Wir schliessen eine Lücke»
Im Berner Oberland gebe es noch keinen grossen Baufachmarkt. Der 15000 Quadratmeter grosse OBI-Markt fülle eine Lücke,
Herr Gäumann, baut die Migros nach dem Westside in Bern nun ein Southside in Thun? Nein, da gibt es keinen direkten Zusammenhang. Hier in Thun gibt es ein Fachmarktzentrum. Das wird auch nicht Southside heissen. Eine gewisse Parallele zu Bern ist die Integration eines Fitness-parks. Erhält Thun damit sein erstes Hallenbad? Nein. In unserem «Flowerpower»-Fitnesscenter gibt es zwar einen Nassbereich mit Sauna, Whirlpool und Dampfbad, aber kein Schwimmbecken. Der Schwerpunkt liegt beim Fitnessangebot. Wir sind aber erst in der Planungsphase und müssen das genaue Angebot noch aufeinander abstimmen. In Thun und der Region gibt es schon etliche Fitnesscenter. Gibt es noch genügend Potential für einen weiteren Anbieter? Wir glauben, dass noch genügend Potential vorhanden ist. Einerseits dank des Standorts mit dem benachbarten Stadion, womit die Verbindung zum Sport bereits besteht. Zudem passt die Kombination mit den übrigen Dienstleistungsbereichen zusammen. Andere Nutzungen wie Vergnügungslokale oder Discos sind ja gemäss Überbauungsordnung nicht erlaubt. Wie beurteilen Sie die Konkurrenzsituation im Bereich des Baufachmarkts? In Thun und dem ganzen Oberland gibt es in diesem Bereich effektiv eine Lücke, es gibt bisher keinen ganz grossen Anbieter. Zudem ist die Lage direkt an der Autobahnausfahrt ideal für einen solchen Baufachmarkt. Wird der OBI-Baufachmarkt grösser als die Fachmärkte des Konkurrenten Coop in Heimberg und Thun ? Ich kenne die Quadratmeterzahlen der Mitbewerber nicht genau. Unser Markt wird mit rund 15000 Quadratmetern aber sicher grösser sein. Das breite und tiefe Sortiment umfasst nicht nur den Hobbybereich, sondern spricht auch Profi-Handwerker an. Gegenwärtig baut die Migros das Zentrum Oberland aus. Trotzdem soll auch in Thun Süd ein Supermarkt entstehen. Geht das auf? Ja, denn der Supermarkt im Zentrum Oberland wird mit 5500 Quadratmetern und einem Vollsortiment deutlich grösser sein als jener in Thun Süd. Dort werden die Kunden mit 1500 bis 2000 Quadratmetern ein kleineres Sortiment antreffen. Der dortige Laden richtet sich an die Schnellversorgung mit tagesaktuellen und frischen Produkten. Also keine gegenseitige Konkurrenzierung ... Sicher wird es Kunden geben, die dann statt ins grosse Zentrum lieber in den kleineren M-Laden gehen werden. Das wird aber eher eine Ergänzung sein und keine Konkurrenzierung. Sie sprechen von weiteren Anbietern. Welche Branchen sind vorgesehen? Wir sind bereits in Gesprächen mit diversen Anbietern, zum Beispiel aus dem Bereich Sportartikel, Unterhaltungselektronik, Textilien, Schuhe. Ziel ist, einen idealen Mietermix im Zentrum Thun Süd selber und eine optimale Ergänzung zum Zentrum Oberland zu schaffen. Sind das Fremdmieter oder auch Geschäfte aus dem Migros-Konzern? Das kann beides umfassen, also auch externe Mieter. Sicher wird es wieder eine Tankstelle geben. Beim Zentrum Oberland ist ja bekanntlich keine Tankstelle mehr vorgesehen. Wie hoch sind die Investitionen der Migros in Thun Süd? Das können wir noch nicht genau beziffern. Über den Kaufpreis haben wir Stillschweigen vereinbart. Wird die Migros wie schon bei YB nun auch Hauptsponsor beim FC Thun? Wir sind im Gespäch mit dem FC Thun, sind aber noch nicht soweit, um diese Frage beantworten zu können. Zudem haben die Thuner mit der Frutiger AG bereits einen langjährigen und guten Hauptsponsor. Es kann gut sein, dass diese Partnerschaft auch im Hinblick auf einen künftigen Aufstieg des FC Thun weitergeführt wird. Ist das Interesse der Migros überhaupt vorhanden, mit dem FC Thun zusammenzuspannen? Der FC Thun ist neben dem Handballclub Wacker sicher das sportliche Aushängeschild für die ganze Region. Die Sportaffinität zwischen Fachmarkt und Stadion ist da. Deshalb werden wir sicher schauen, welche Zusammenarbeit möglich ist. Ist auch eine Zusammenarbeit mit der Stadion-Genossenschaft vorgesehen? Dort ist es noch zu früh, um etwas Konkretes zu sagen. Wir hatten noch keine direkten Gespräche. Diese werden folgen, um allfällige Synergien nutzen zu können. Die Migros organisiert oder sponsert ja auch im kulturellen Bereich grosse Events. Ist es denkbar, dass im Thuner Stadion auch mal internationale Musikgrössen auftreten werden? Das muss die Stadion-Genossenschaft entscheiden, welche Anlässe sie im Stadion durchführen will. Wir kennen das vom Stade de Suisse in Bern: Es ist nicht ganz einfach, ein Springsteen-Konzert neben dem Fussballbetrieb durchzubringen. Es wird sich zeigen, ob auch in diesem Bereich eine Zusammenarbeit möglich sein wird. Roland Drenkelforth >
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