Von Lyss ins Emmental
LyssDie Osterwalder AG in Lyss verkauft ihren Giessereibereich an die Hegi AG in Oberburg. Mindestens 20
Bis in die 1970er-Jahre hatten zahlreiche Schweizer Maschinenbau-Unternehmen ihre eigene Giesserei im Haus, die ihnen die Gussteile für den Eigenbedarf fertigte. Seither jedoch nahmen die benötigten Volumen stetig ab, die meisten dieser Firmen lagerten den Giessereibereich aus an sogenannte Kundengiessereien. Die Giesserei der Osterwalder AG machte diesen Trend mit. Der Eigenbedarf des Unternehmens, das heute in erster Linie Pulverpressen baut, nahm kontinuierlich ab, und Osterwalder fertigte seinerseits vor allem Gussteile für Dritte. Im heutigen Markt seien jedoch Überkapazitäten vorhanden, sagt Rolf Graf, Verwaltungsratspräsident der Osterwalder AG, «unsere Giesserei war zu klein, um mittelfristig überleben zu können». «Gut qualifiziertes Personal» Gestern haben die beiden beteiligten Unternehmen nun bekannt gegeben, dass die Hegi AG in Oberburg die Giesserei der Osterwalder AG übernimmt. Bis Ende April wird das Gusssortiment noch in Lyss hergestellt, danach in Oberburg. In Lyss sind 31 Angestellte betroffen, sie wurden gestern Morgen informiert. Mindestens 20 von ihnen will die Hegi AG übernehmen. «In Lyss arbeiten gute Leute», sagt Alfred Tanner, Hegi-Verwaltungsratspräsident, «es ist für uns interessant, gut qualifiziertes Personal übernehmen zu können.» Seit gestern würden intensive Einzelgespräche geführt, das erste Echo sei zumeist positiv. «Giesser sind daran interessiert, in ihrem Metier bleiben zu können», so Tanner. Einen weiteren Teil der betroffenen Mitarbeiter wird die Osterwalder AG in anderen Bereichen weiterbeschäftigen, vereinzelt wird es zu Kündigungen kommen. Wie viele es sein werden, lässt sich noch nicht sagen. Die Giesserei machte etwa einen Viertel des Gesamtumsatzes von Osterwalder aus, die nötigen Investitionen in die Giesserei wären in einem Missverhältnis zum erwarteten Ertrag gestanden. Die Osterwalder AG will sich nun auf den Bereich Pulverpressen konzentrieren, wo Graf vor allem in den Schwellenländern grosses Wachstumspotenzial sieht. Kunden: Gleiche Konditionen Anders die Hegi AG im emmentalischen Oberburg: Sie wird ihren Mitarbeiterbestand von 60 auf 80 vergrössern, kann Sortiment und Kundenbestand erweitern und übernimmt mit der Blockformerei eine Technologie, über die sie bislang nicht verfügte. «Für uns bedeutet die Übernahme eine ideale Ergänzung», sagt Verwaltungsratspräsident Alfred Tanner, «wir erreichen so eine bessere Positionierung am Markt.» Für die Kunden soll sich kaum etwas ändern. Sie könnten ihre Produkte bei der Hegi AG zu den gleichen Konditionen beziehen wie bislang in Lyss, beteuert Tanner. Die Installationsphase für die Blockformerei betrage bloss einige Tage und sei für die Kunden nicht wahrnehmbar. Über die genauen Konditionen der Übernahme haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Tobias Graden/BT>
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