«Touristisches Herz stärken»
Die Planungsarbeiten für ein Hotel und mehrere Wohnungen auf dem
Es ist für die Gemeinde Interlaken die einzige in dieser Grösse (25 000 Quadratmeter) zusammenhängende Baulandreserve – und deshalb kostbar. Daran liess Gemeindepräsident Urs Graf keine Zweifel, als er am Donnerstagabend in der Aula des Sekundarschulhauses die Geschichte des seit 1951 im Besitze der Gemeinde bestehenden Des-Alpes-Areals Revue passieren liess. «Wir wollen dieses touristische Herz an der Höhematte stärken», sagte Graf. Er bestätigte damit das Argument der Interlakner Gemeindefunktionäre, die in den Fünfzigerjahren das Gelände für damals teure 500000 Franken mit der Begründung gekauft hatten, das Areal «als Erhaltung für die Entwicklung der Fremdenindustrie» verwenden zu wollen. «Keine leichte Aufgabe» Graf liess die knapp 50 anwesenden Bürgerinnen und Bürger wissen, dass es in der heutigen Zeit «keine leichte Aufgabe ist, Investoren für die Finanzierung eines Hotels ausserhalb der Ballungszentren zu finden». Mit dieser Aussage umschrieb Graf die Aufgabe der HRS Real Estate AG, die im 2009 von der Gemeinde mit der Weiterentwicklung der Baupläne auf dem gemeindeeigenen Des-Alpes-Areal beauftragt worden war (siehe Kasten). Erfolgreich verhandelt Graf strich die im 2009 erfolgten Verhandlungen mit der Firma HRS heraus und wies auf die Verhandlungserfolge der Gemeinde hin. So muss auf dem Areal zwingend ein Hotel mit mindestens 165 Zimmern erstellt werden. Zudem ist am Standort des bestehenden Restaurants Des Alpes wieder ein identischer Restaurationsbetrieb zu erstellen und eine sinnvolle Erschliessung zu realisieren. Weiter informierte Graf die Anwesenden dahin gehend, dass derzeit zwei Interessenten für den Betrieb eines Hotels mit gehobenerem 4-Sterne-Standard im Rennen sind. Es sind dies der Rezidor Groupe mit dessen Radisson-Hotelkette und die Steigenberger-Hotelgruppe. Richard Trachsel, Geschäftsführer des Planungsbüros Ecoptima und Adrian Meyer vom Architekturbüro HMS in Spiez/Unterseen, zeigten die Einzelheiten des Bebauungskonzeptes auf und wiesen auf mögliche Standorte der geplanten Wohneinheiten hin. Harsche Kritik Besonders die Erschliessung der Überbauung via eine Einfahrt vom Höheweg westlich des Hotels Royal St.Georges stiess auf harsche Kritik. «So eine nahe liegende Einfahrt in das untergeschossige Parkareal gleich neben unserem Hotel muss ich für unseren Betrieb als geschäftsschädigend bezeichnen», enervierte sich Marianne Kurzen. Sie hatte das östlich ans Des-Alpes-Areal angrenzende Royal St.Georges nach 40-jähriger Tätigkeit im 2009 an ihren Sohn Daniel Kurzen übergeben. Ferner will das ehemalige GGR-Mitglied (siehe Kasten) «auf gar keinen Fall» akzeptieren, dass ein geplanter Gebäudekomplex mit Alterswohnungen unmittelbar vor ihrem Wohnhaus zu liegen kommt. «Am meisten bin ich aber enttäuscht darüber, dass von den Verantwortlichen niemand den Kontakt zu uns direkt betroffenen Nachbarn gesucht hat», sagte Kurzen. Diesen Sachverhalt bestätigten anwesende Nachbarn nachdrücklich. Dass die Projektentwickler, also die HRS Real Estate AG, vor Beginn der Mitwirkung keinen Kontakt mit den Anstössern des Areals aufgenommen hatten, bedauerte auch Urs Graf. Nicht so Martin Kull, CEO der HRS: «Bis heute war es nicht nötig, den Kontakt zu suchen. In der nächsten Phase werden wir sicher auf die Direktbetroffenen zugehen», sagte Kull gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Gemeindepräsident Urs Graf nahm die geäusserte Kritik ernst, als er sagte: «Wir sehen nun, wo es Opposition geben wird, werden aber etwas realisieren, das mehrheitsfähig ist.» Damit aber dereinst ein Hotel samt Wohnungen erstellt werden kann, muss erst die gesetzliche Grundlage geschaffen werden. Deshalb läuft noch bis am 20.Mai die Mitwirkung zur Zonenplanänderung. Nach der Vorprüfung durch den Kanton und einer erneuten Auflage (inklusive Überbauungsordnung) will der Gemeinderat im November dem Grossen Gemeinderat das Geschäft zum Beschluss vorlegen. Sollte das fakultative Referendum ergriffen werden, wird das Volk das letzte Wort haben. Gemeindepräsident Urs Graf rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2012. Hans Urfer>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch