Verein Pro Hallenbad ist schockiert und von der Stadt enttäuscht
Der Thuner Gemeinderat lehnt es ab, den Bau eines neuen Hallenbades mitzufinanzieren. Nun prüfen die Sportvereine von Pro Hallenbad, ob der Verein eine Initiative lancieren will.

Der Verein Pro Hallenbad reagierte am Montag mit einer eigenen Medienmitteilung auf diejenige der Stadt. «Wir sind schockiert und enttäuscht darüber, dass der Gemeinderat nun offiziell auf jegliches Hallenbadprojekt in unserer Region verzichtet, sei es in Oberhofen, in Heimberg oder in Thun», ist darin zu lesen. Und: «Wir hatten uns ein besseres Resultat erhofft nach drei Jahren Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.»
Im Juni 2013 sprachen sich die Thuner Stimmberechtigten gegen ein Winterdach im Strandbad aus, und im August 2013 gelangten die Hallenbäder aufs politische Parkett. Mit dem Postulat aller Parteien des Stadtrates (ausser der SVP), schreibt der Verein, hatte der Gemeinderat folgenden Auftrag: Er soll die Möglichkeiten der Realisierung eines Hallenbads in und um Thun zügig und vorausschauend unter den Aspekten des Bedarfs (Freizeit-/Leistungssport), des Standorts (Synergiepotenzial/Energiehaushalt/Verkehr), der regionalen Zusammenarbeit, insbesondere mit Heimberg und Oberhofen, sowie des Finanzierungsbedarfs (Investition/Betrieb) prüfen.
Der Gemeinderat habe darauf geantwortet, dass er eine Projektorganisation auf die Beine stelle, die die planerischen und strategischen Fragen für ein Hallenbad in der Region Thun klären solle. In diesen Prozess solle Pro Hallenbad miteinbezogen werden.
Folgt ein Kampf für ein Bad?
Pro Hallenbad hat darauf verzichtet, eine Initiative für ein neues Hallenbad zu lancieren, und liess sich gemäss Mitteilung auf die diskrete informelle Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat ein. «Später hat er präzisiert, dass er zuerst den Standort Oberhofen prüfen wolle, dann Heimberg, und wenn da nichts zustande käme, eine Standortsuche in Thun an die Hand nehme», schreibt der Verein. «Wir haben dieses serielle Vorgehen bedauert und forderten ein paralleles Vorgehen, weil so nur viel Zeit verschwendet würde», ist weiter zu lesen.
Nach dieser Vorgeschichte verstehe Pro Hallenbad den Entscheid des Gemeinderates nicht. «Dass wir uns auf diese Zusammenarbeit eingelassen haben, hat keine Früchte getragen. Zudem sehen wir im Beschluss des Gemeinderates, dass eine Standortsuche in Thun nicht infrage komme, eine Nichterfüllung des Auftrages aus dem überparteilichen Postulat», schreibt der Verein. «Immerhin ist die Situation jetzt so weit geklärt, dass wir frei und unbeschwert unseren Kampf für ein Hallenbad in der Region intensivieren können.»
«Es ist unglaublich»
Der Vorstand von Pro Hallenbad macht seinem Ärger Luft: «Wir möchten die neue Machbarkeitsstudie sehen und schauen, ob noch etwas zu machen ist, oder ob wir den Standort Thun priorisieren», wird Roland Schwerzmann, Präsident des Wasserballclubs Thun, zitiert. Samuel Bühlmann, Präsident Schwimmclub Delphin Uetendorf, findet: «Es ist unglaublich, wie einfach es sich der Gemeinderat macht, und wie er die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Sportvereine ignoriert.»
Peter Stutz, Präsident von Pro Hallenbad: «Thun ist die Stadt, in der man Millionen ausgibt für ein neues Krematorium, aber nicht für ein Hallenbad. Was für ein Signal sendet diese Stadt damit aus? Nach dem ersten Schock müssen wir als Verein klären, wie es weitergehen soll.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch