Schoggi-Jubiläum für die Theaterfamilie
Das Landschaftstheater feierte das 25-Jahr-Jubiläum. Rund 350 Personen wurden eingeladen.

25 Theaterproduktionen im Freilichtmuseum Ballenberg. Dieses Jubiläum feierte der Verein Landschaftstheater Ballenberg in der Tramhalle Meiringen. Eingeladen waren rund 350 Menschen, die in irgendeiner Form beteiligt sind oder waren.
1991 feierte die Schweiz ihr 700-Jahr-Jubiläum, und die Brienzer Verkehrsdirektorin Dora Andres fand, dass der vom Bund beauftragte Festkoordinator Marco Solari das Freilichtmuseum im Konzept vergessen habe.
Sie ging zum damaligen Museumsdirektor Peter Oeschger, und der liess sich für ihre Idee eines Landschaftstheaters begeistern, unter der Bedingung, dass «Romeo und Julia auf dem Dorfe» aufgeführt werde.
Regisseur Louis Naef wollte zuerst nicht bei den «Bauernhaus-Leichen» spielen, liess sich aber von der Schönheit der Region und der Lebendigkeit des Museums überzeugen.
Heinz Stalder schrieb Gottfried Kellers Novelle als Drama um. Paul Eggenschwiler vom Dramatischen Verein Brienz garantierte, dass es in der Region gute Laienschauspieler gebe. Das Konzept sah die Zusammenarbeit von Laien und Profis vor.
Das Schweiz-Jubiläum war dann vorbei, aber Dora Andres wollte das Landschaftstheater nicht sterben lassen. Ein Verein wurde gegründet, mit Kurt Schmid ein gut vernetzter Präsident gefunden, und Gemeindepräsidenten aus der Region wurden ins Boot geholt.
1993 spielte man «Katharina Knie» mit Inigo Gallo. Seither gabs 23 weitere Produktionen.
Ein Schoggi-Theater
Organisiert wurde das Fest für alle vom heutigen Produktionsleiter Christian Sidler, und der heutige Vereinspräsident Lorenz Hess verglich das Ballenberg-Theater mit Schokolade.
Urschweizerisch, als Hauptzutat die Laienschauspieler, Mandelsplitter die Berufsschauspieler, die Stückwahlverpackung eher traditionell, Innovationen als sorgfältig zu dosierende Pfefferschoten. «Merci, merci viel mal, dass ihr so gut spielt», sagte er zur Festgemeinde.
Uraufgeführt wurde ein Kurzfilm von Rolf Frey, der aus historischen Aufnahmen und einfühlsamen Interviews die Geschichte des Theaters aufzeigt. Die Schauspielerin Anne Hodler, das Änneli in der «Käserei in der Vehfreude», führte dann Einzelgespräche.
Mit Dora Andres, dem ehemaligen Meiringer Gemeinderatspräsidenten Peter Pfister, mit Paul Eggenschwiler, der von Anfang an dabei war, mit Heinz Stalder, Autor von «Romeo und Julia auf dem Dorfe» (1991 und 2019), mit Martin Bolliger, der in jeder Produktion mitgespielt hat, und mit Beat Siegrist, der wie Eggenschwiler und Yvette Uhlmann von Anfang an immer wieder dabei war.
Zu Wort kamen auch die anwesenden Profis. Daniel Ludwig, der 2003 «Jürg Jenatsch» gespielt hatte und 2002 «An den Heiligen Wassern» von Mathias Gnädinger gewesen war, erzählte von einem Fuchs, der während einer Aufführung dem Schauspiel die Schau stahl, bis Gnädinger ihn einfach ins Spiel mit einbezog.
Das Ballenberg-Theater hat Liliane Heimberg inspiriert, sich auch wissenschaftlich mit der grossartigen Kultur Volkstheater zu befassen.
Der heimliche Star unter den Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern war Gretli Amacher, die einen reichen Fundus an Ballenberg-Theaterkostümen hat, jedes wieder findet und weiss, wer es getragen hat. «Ballenberg ist mein Leben», sagte sie.
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