Markus Blaser kann seine Töffli jetzt in Wattenwil flicken
Er hatte schon fast geglaubt, seine Werkstatt schliessen zu müssen. Durch einen Artikel in dieser Zeitung hat Töfflimechaniker Markus Blaser jetzt aber doch einen neuen Standort in Wattenwil gefunden.

«Am Anfang bin ich fast erschrocken über die Flut an Rückmeldungen, die ich erhalten habe», sagt Markus Blaser. Der Töfflimechaniker sitzt in seiner Werkstatt in Thierachern und rekapituliert mit ungläubigem Gesichtsausdruck die Geschehnisse der letzten Wochen.
Blaser muss die Räumlichkeiten am Ameisenweg 9 auf Ende März verlassen, weil das Gebäude abgerissen wird. Während Monaten suchte er nach einem neuen Ort für sein Geschäft, um es nicht schliessen zu müssen. Über 100 Telefonanrufe habe er als Reaktion auf den Artikel in dieser Zeitung erhalten. «Die ersten zwei Tage kam ich gar nicht zum Arbeiten, das Telefon klingelte durchgehend.»
Von weitherum habe er Reaktionen gehabt, sogar aus Lenzburg gab es ein Angebot von einem Mechaniker, der Blaser die Nachfolge in seiner Reparaturwerkstatt anbot. «Das wäre für mich nicht infrage gekommen, ich lebe seit 50 Jahren in der Nähe des Stockhorns und will nicht von diesem Hoger weg. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut.»
Der erste Anruf führt zu einer neuen Werkstatt
Der Anruf, der über Markus Blasers Zukunft bestimmte, war aber schon der allererste, der bei ihm einging. «Ein Mann, dessen Namen ich leider nicht verstanden habe, fragte mich, ob ich noch immer einen neuen Standort suche. Als ich Ja sagte, gab er mir eine Telefonnummer und sagte, dort habe man einen Platz für mich.»
Es dauerte ein paar Tage, bis Blaser unter der angegebenen Nummer jemanden erreichte. Er rechnete schon damit, dass man sich einen Scherz auf seine Kosten erlaubt hatte. Dem war nicht so, am Telefon meldete sich schliesslich Blasers zukünftiger Vermieter in Wattenwil.
Die Adresse der neuen Werkstatt will Blaser nicht verraten: «Wenn man ein wenig suchen muss, statt dass einem die Lösung direkt vor die Füsse fällt, schätzt man das auch viel mehr.» Wer künftig sein Töffli von Blaser reparieren lassen will, muss die Werkstatt in Wattenwil also erst suchen. Sie sei aber kaum zu verfehlen, sagt er. Notfalls könne man ihn auch auf seiner bisherigen Telefonnummer erreichen und nach dem Weg fragen.
Ab dem 1. April in Wattenwil
Ab dem 1. April wird Markus Blaser seine Töffli in Wattenwil flicken. Dort stehe ihm zwar etwas weniger Platz zur Verfügung als bisher in Thierachern, dafür habe er zum ersten Mal in seiner Mechanikerkarriere ein Schaufenster zur Verfügung, das er dekorieren könne.
«Ich bin extrem dankbar für die ganze Unterstützung, die ich in den letzten Wochen erhalten habe. Es war eine sehr positive Erfahrung und hat mir gezeigt, dass ich nicht allein bin», sagt Blaser. Besonders froh sei er um Cornelia Kern, die Schwiegertochter seines ehemaligen Vermieters in Thierachern, die sich mit Markus Blasers Geschichte an diese Zeitung gewendet hat: «Sie hat die Zündschnur ans Schwarzpulver gehalten und das alles möglich gemacht.»
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