Freundschaften fürs Leben
Nach fast zwei Jahrzehnten als Leiterinnen im Kadettenkorps wird dieser Ausschiesset der letzte für Barbara Frey und Beatrix Brügger sein. Ganz ohne Kadetten werden auch künftig ihre Leben nicht sein.

«Wir waren immer mit Herzblut dabei, jetzt ist aber der Zeitpunkt, aufzuhören», sagt Barbara Frey, Leiterin der 4. Kompanie im Kadettenkorps. Für sie und Beatrix Brügger, Leiterin Volleyball, wird dieser Ausschiesset der letzte als offizielle Leiterinnen sein. «Unsere Wege haben sich immer wieder gekreuzt, und wir waren deshalb der Meinung, dass wir auch gemeinsam einen Schlussstrich ziehen können», sagt Beatrix Brügger.
Ganz kadettenfrei werde ihre Zukunft aber nie bleiben. «Wir werden immer mit dem Korps verbunden sein, denn es ist einfach ein Teil unseres Lebens», fügt Frey hinzu. «Auch wenn Not am Mann ist, übernehmen wir gerne einmal eine Stellvertretung.»
Grosser Zusammenhalt
Für beide Frauen begann die Begeisterung für die Kadetten schon früh. «Ich trat den Kadetten bei, weil meine ganze Familie davon angefressen war. In dieser Zeit war nämlich mein Vater auch Korpsleiter», sagt Beatrix Brügger. Sie und Barbara Frey kannten sich damals bereits aus dem Geräteturnen, durch die Kadetten, bei denen sie einen Jahrgang auseinander lagen, wurde der Kontakt häufiger, und aus den beiden Mädchen wurden Freundinnen.
«Wir werden immer mit dem Korps verbunden sein, denn es ist einfach ein Teil unseres Lebens.»
«Dieser Zusammenhalt ist sehr typisch für die Kadetten», sagt die 46-jährige Brügger. «In dieser Zeit entstehen Freundschaften, die oft auch schulhausübergreifend sind.» Barbara Frey, die den Kadetten bereits einen Jahrgang früher beitrat, besuchte nämlich die Schule Progymatte und nicht wie Brügger die Länggasse. «Dieser Zusammenhalt ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass ich mich als Leiterin einsetzen wollte», ergänzt Brügger.
Auch Leiterinnen wurden die beiden fast gleichzeitig. «Ich wurde 1996 angefragt, ob ich Volleyleiterin für die Kadetten werden wollte, weil ich bereits im Volleyballclub spielte», sagt Barbara Frey. Auf ihre Empfehlung hin wurde später auch Beatrix Brügger angefragt. Vor vier Jahren wechselte Barbara Frey dann zur 4. Kompanie und übernahm damit den Sportunterricht mit den jüngeren Kadetten.
«Das polysportive Programm bedeutet, dass jeden Mittwoch etwas anderes gemacht werden kann. Das macht sehr viel Spass», sagt Frey. «Es ist mir zwar nicht verleidet, nach so vielen Jahren als Leiterin möchte ich diese Rolle aber gerne an die nächste Generation weitergeben.»
Freiheit spüren
Als Highlights ihrer Leiterinnenkarriere sieht Barbara Frey unter anderem die verschiedenen Lager, an denen sie als Betreuerin teilgenommen hat. «Die Lager machen immer wieder unheimlich viel Spass, weil wir so gute Leute haben und es eine Freude ist, mit den Kindern Zeit zu verbringen und Sport zu machen», sagt Barbara Frey.
«Das Kadettenkorps ermöglicht so auch allen Kindern eine Art von Ferien, die sich ihre Eltern vielleicht nicht leisten können», ergänzt Beatrix Brügger. «Bei den Kadetten haben sowieso alle Kinder Platz. Egal, ob Kinder mit Beeinträchtigungen, ehrgeizige Kinder oder solche, die nur zum Plausch dabei sind, jeder wird akzeptiert und kann eine passende Rolle übernehmen.»
Durch die Kadetten können laut den beiden Leiterinnen die Kinder ihre ersten Erfahrungen mit Selbstständigkeit machen. «Für viele ist es das erste Mal, dass sie für längere Zeit von zu Hause weg sind, und so können sie diese Erfahrung bei einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung erleben», sagt Brügger.
«Das ist für die Kinder natürlich etwas sehr Spezielles. Wir werden die Zeit bei den Kadetten sehr vermissen, aber sicher nicht das Schlafen auf den dünnen Mätteli in der Turnhalle während der Kadettentage.»
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