«Es ist lustig, nicht wahr?»
Halloween ist eine grosse Sache in Japan. Anfang Oktober beginnen die Läden, Halloween-Essen zu verkaufen, wie zum Beispiel Weissbrot mit Kürbiscremefüllung oder Melonpan mit Gespenstergesicht.
Auch die Japaner geraten ins Halloween-Fieber und beginnen, Kostüme zu kaufen oder zu basteln. «Trick and Treat» ist hier kein Thema, es geht mehr ums Sehen-und-gesehen-Werden. Mitte Oktober beginnen die Partys. In Japan kann man erst ab 20 Alkohol trinken, und in Clubs wird auch immer die ID kontrolliert – in der Halloween-Zeit kümmert das allerdings niemanden. Die Leute amüsieren sich und trinken auf der Strasse.
An Halloween bin ich nach Shibuya gegangen, und es war der reinste Wahnsinn. In der Schule nannten sie es: «The last train in Shinjuku». Es war sooo überfüllt, dass obwohl die Ampel grün war, als ich die Strasse zu überqueren begann, ich erst in der Hälfte war, als es wieder rot wurde. Die Leute begannen, in Reihen zu laufen, und man hielt sich einfach am Vordermann fest. Das war ein echt tolles Erlebnis. Ich habe sehr viele Frauen mit sehr wenig Kleidern gesehen und sehr viele Männer in Mädchenschuluniformen. Das Motto der Frau ist: blutig, vernarbt, aber kawaii (= süss, herzig). Kawaii ist hier ein Lebensziel. Besonders junge Frauen versuchen, wie Babys auszusehen und zu klingen. Vom Baby über den hübschen Kellner bis zum Opa: alles kawaii.