Thun zeigt Migros und Coop nicht an
Weil Coop und Migros bei ihren Einkaufszentren die Parkplätze jetzt wie vorgeschrieben bewirtschaften, verzichtet die Stadt Thun auf eine Anzeige. Bei Aldi im Hohmadpark kann derweil weiterhin gratis parkiert werden.
Kunden der grossen Filialen von Migros und Coop in Thun müssen für die Parkplätze von der ersten Minute an bezahlen. Dass diese Bewirtschaftung beim Migros Dürrenast und beim Coop Strättligen-Markt zum Teil nicht funktionierte, weil der Zahlungsautomat ausser Betrieb oder die Barriere geöffnet waren, sorgte im Thuner Stadtrat für heftige Kritik. Beide Filialen verlangen Geld «Die regelmässigen Kontrollen durch das Bauinspektorat seit der Debatte im Stadtrat ergaben, dass bei beiden Filialen bewirtschaftet wird», erklärt Bauinspektor Rudolf Tschan. Die im Raum stehende Drohung, Migros und Coop könnten von der Stadt angezeigt werden, wurden nicht wahr gemacht. Aufgrund der Tatsache, dass bei beiden Filialen bewirtschaftet wird, gebe es dazu keinen Anlass, so Tschan. Nicht nur im Stadtrat, sondern auch in den Leserbriefspalten dieser Zeitung wurde über die Parkplatzbewirtschaftung eifrig debattiert. Ein Leserbriefschreiber störte sich beispielsweise daran, dass Kunden von Migros und Coop für ihre Parkplätze bezahlen müssen, während bei der Aldi-Filiale im Thuner Hohmadpark gratis parkiert werden könne. «Es trifft zu, dass bei Aldi gratis parkiert werden kann», bestätigt Bauinspektor Tschan. Er begründet dies wie folgt: Die Grossverteiler Coop und Migros stellen rechtlich «Einkaufszentren» dar und sind in der Regel «verkehrsintensive Vorhaben» im Sinne der Baugesetzgebung. Als solche gelten laut dem Bauinspektor Bauten und Anlagen, die im Jahresdurchschnitt mehr als 2000 PW-Fahrten pro Tag verursachen und insbesondere infolge des von ihnen mitverursachten Verkehrs «erhebliche Auswirkungen auf Raum und Umwelt haben». Aldi als Spezialfall Die Aldi-Filiale im Hohmadpark falle hingegen im Rechtssinne weder unter den Begriff der Einkaufszentren noch unter den Begriff der verkehrsintensiven Vorhaben. Laut Tschan sei es in Thun und Bern zur Praxis geworden, «bei Neu-, Aus- und Umbauten von Einkaufszentren den Betreibern, gestützt auf das Umweltschutzgesetz, aufzuerlegen, die Parkplätze zu bewirtschaften».Michael Gurtner>
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