Lengacher WM-Vierte
Es hat nicht sollen sein: Die amtierende Schweizer Meisterin Renate Lengacher aus Aeschiried verpasste an der Häkel-Weltmeisterschaft in Deutschland den Exploit.

«Ich habe versucht, alles zu geben, es hat nicht gereicht.» Die 45-jährige Familienfrau aus Aeschiried erzählte gestern auf der Heimreise aus Dortmund am Telefon von ihrem zweiten WM-Abenteuer. Renate Lengacher hatte tags zuvor 6:01 Minuten benötigt, um einen Knäuel Myboshi-Garn zu verhäkeln.
Diese Leistung brachte ihr den 4. Rang bei gut 40 Finalmitbewerbenden ein. Die Weltmeisterschaft wurde im Rahmen der Creativa, der grössten Bastel- und Handarbeitsmesse Europas, in der Westfalenhalle ausgehäkelt. «Wir haben es zufrieden gehabt, es war eine Superstimmung», resümierte die «Ledergewinnerin». Eine achtköpfige Gruppe war mit einem Kleinbus nach Dortmund gereist. Die in Edelweisshemden gekleideten Aeschiner sollen dort mit Glockengeläut für zünftig Stimmung gesorgt haben.
Persönliche Bestzeit bei 5:17 Minuten
Bei ihrer WM-Premiere 2014 erhäkelte sich die zweifache Schweizer Meisterin den 3. Rang – damals in 7:05 Minuten. Ihre Fingerfertigkeit brachte Renate Lengacher daraufhin viel Medienpräsenz – und eine Geschäftsidee: Sie bietet über ihre Website (www.renateswolldorado.ch) Gehäkeltes sowie auch Kurse in der Handarbeitstechnik an.
Letzte Woche noch hatte die Rennhäklerin im Training eine persönliche Bestzeit aufgestellt – 5:17 Minuten. Doch auch die hätte sie in Dortmund nicht ganz an die Spitze gebracht. Die neue Weltmeisterin liess sich im Finale 5:02 Minuten notieren. «Die Erst- und die Zweitplatzierte waren sehr schnell», sagte Renate Lengacher.
Was die Zustellbeamtin der Poststelle Spiez etwas wurmte: Ein Zuschauer hatte in die Entscheidung eingegriffen, indem er das verhedderte Garn der späteren Drittplatzierten entwirrte. Zudem sei es in der freien Technik mehr ein Fadenwickeln als ein Häkeln gewesen; anders als bei der Schweizer Meisterschaft, an der das Garn mit sogenannt halben Stäbchen verarbeitet werden muss. «Bei dieser Masche habe ich noch Luft nach oben», begründet Renate Lengacher, wieso sie ihren nationalen Titel 2016 verteidigen will.
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