Gstaad Bike World ist auf gutem Weg
Der Schönrieder Hausberg Horneggli wird das Zentrum der Gstaad Bike World: Die ersten Trails sollen schon 2015 eröffnet werden. Gefordert ist jetzt vor allem der Kanton: Er muss die rechtlichen Grundlagen für das Vorhaben schaffen.

Im vergangenen Herbst wurde die Gstaad Bike World GmbH ins Leben gerufen. Allegra Tourismus, welche das Projekt betreut, hat die Destination seither intensiv unter die Lupe genommen. Analysiert wurde, wo sich die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Gesamtangebots mit diversen Streckenvarianten optimal realisieren lässt: Die Wahl fiel auf das Gebiet rund um den Schönrieder Hausberg Horneggli.
«Die vertretbare Höhendifferenz von 540 Metern bis zur Bergstation und die potenzielle Verbindung Richtung Saanenmöser, Zweisimmen, Turbach, Launen und Gstaad prädestinieren diesen Berg für den Ausbau eines geordneten Bikeangebots der Gesamtdestination», begründete Gstaad Saanenland Tourismus (GST) den Entscheid in einer Pressemeldung. Ein weiterer, ausschlaggebender Vorteil sei die vorhandene Infrastruktur der Bergbahnen Destination Gstaad AG.
Breiter Konsens erwünscht
Die inzwischen erstellte Konzeptidee auf dem Horneggli mit Bikewegen, Flow- und Gravity-Trails wird demnächst weiterentwickelt: Erfahrene Trailplaner werden in den nächsten Tagen damit beginnen, die bereits erstellten Planungsskizzen mit den topografischen Gegebenheiten zu kombinieren und zusammen mit den Landeigentümern die Möglichkeiten für eine optimale Streckenumsetzung zu prüfen. Damit soll die Grundlage für den Bau der diversen Strecken oder nötigen Weganpassungen geschaffen werden.
Nebst den betroffenen Landeigentümern sind insgesamt 34 Personen von diversen Ämtern der Kantonsverwaltung bis hin zu den Gemeinden in den Abstimmungsprozess integriert. «Wenn wir ein nachhaltiges touristisches Gesamtpaket schnüren, das konkurrenzfähig und Gstaad-like sein soll, dann geht es nicht anders», stellt Patrick Bauer, Projektleiter der Gstaad Bike World, fest. Wichtig sei ihm, dass das Projekt von einem breiten Konsens durch alle Disziplinen getragen werde und dass für einen konsequenten Unterhalt gesorgt sei.
Und zumindest in der ersten Angelegenheit könne aufgeatmet werden: Seitens der Landeigentümer sei man auf grosse Offenheit gestossen. «Wir prüfen verschiedene Modelle, um mit den Landbesitzern ein faires Abkommen zu treffen», sagt Martin Bachofner, Direktor von GST und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Gstaad Bike World.
Kanton Bern ist nicht bereit
Der Radtourismus boomt: In Europa wird damit laut dem italienischen Radverband 44 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet. In der Schweiz haben die Kantone Wallis und Graubünden die Mountainbiker als wichtige Kunden schon vor zwanzig Jahren entdeckt. Anders im Kanton Bern: Hier hat sich gemäss Medienmitteilung von GST «noch keine andere Destination derart intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt». Deshalb wundere es nicht, «dass auf der behördlichen Ebene zunächst die Zuständigkeiten ausgelotet und die rechtliche Lage ausführlich begutachtet werden muss».
Die involvierten Ämter sind zahlreich: das Tiefbauamt, das Amt für Raumplanung, die Waldabteilung, das Jagdinspektorat, Berner Wanderwege, das Amt für Landwirtschaft und Natur, der Naturschutz und viele andere mehr. «Der Kanton Bern hat im Bereich Mountainbike noch Nachholbedarf, und so erweisen sich diese Abklärungen als langwierig», stellt Bachofner fest. Er hat jedoch Verständnis für die rechtlichen Notwendigkeiten: «Das sind eben die Schattenseiten der Pionierrolle.»
Weiter beeinflusst wird der Projektfortschritt durch die Wetterverhältnisse und die Finanzierbarkeit. Zu Letzterem kann Bachofner noch keine genauen Angaben machen: «Unsere Experten rechnen gemäss Hochrechnungen mit einer Investitionssumme zwischen vier und fünf Millionen Franken.» Zuerst müsse jedoch entschieden werden, was alles realisiert werden könne und was nicht.
Zudem: «An der Finanzierung sind diverse Akteure beteiligt. Wer einen direkten Nutzen vom Projekt zieht, hat sich daran auch zu beteiligen», sagt er. Läuft alles nach Plan, sollen die ersten Trails schon im Sommer oder Herbst 2015 eröffnet werden.
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